Was in Deutschland begann, erreicht nun schon den Großteil Europas. Fernreisen mit Flixbus haben dem Start Up viel Erfolg, aber auch einiges an Kritik beschert. Während es auf dem hiesigen Kontinent läuft, will man nun die Expansion jenseits des Atlantiks beschleunigen. Die Münchner haben viel vor, denn sie streben vom Südwesten der USA gen Ostküste.

Flixbus hat Fuß gefasst

Fast ein halbes Jahr ist das Fernbus-Unternehmen schon auf dem US-Markt aktiv. Damals wählte der Fernreisen-Anbieter das sonnige Kalifornien als Startpunkt. Vor Ort sah man sich sofort mit dem Branchenriesen Greyhound konfrontiert. Vorerst blieb Flixbus an der Westküste tätig. Später kam die Ausweitung in den Südwesten hinzu. Los Angeles gilt als Dreh- und Angelpunkt für die US-Zentrale. Nun steht ein breites Netz an Verbindungen, sodass Flixbus weiter expandieren möchte.

Für die Ostküste visiert man New York City an. In der riesigen Metropole sollen die ersten Busverbindungen entstehen. Aus den einst 27 Reisezielen ist schnell das Doppelte entstanden. Parallel zu New York will Flixbus auch nach Texas fahren. Firmengründer André Schwämmlein ist begeistert: „Flixbus hat sich im Westen der USA etabliert und sich für Amerikaner als eine willkommene Reisealternative erwiesen.“

Für manche Marktbeobachter geht es alles etwas zu schnell. Erst 2013 gegründet, etablierte sich das Unternehmen zum größten Netzwerk für Fernbusse innerhalb Europas. Damals konkurrierte man kurzzeitig mit MeinFernbus. Später kam es zu dessen Übernahme. Die Liberalisierung des deutschen Fernbusverkehrs ebnete Flixbus den Weg.

USA ein hartes Pflaster

Um gegenüber klassischen Busunternehmen zu bestehen, vermarktet man sich anders. Umweltfreundlich, günstig und modern – dafür steht Flixbus ein. Einen eigenen Fuhrpark besitzt Flixbus nicht. Stattdessen mietet das Unternehmen die Fahrten bei externen Partnern. Dadurch müssen weniger Mitarbeiter und Strukturkosten bezahlt werden.

Acht solcher Buspartner fand Flixbus zu Beginn seines US-Auftakts. Inzwischen bedient man rund 60 Reiseziele und nutzt dazu zwölf Kooperationen. Auf den langen Reisen bieten die Münchner Entertainment in den Bussen an. Dazu eine moderne Ticket-App zum schnellen Buchen, sowie kostenfreiem Internet an Board der Fahrzeuge. So lassen sich die Strecken deutlich angenehmer gestalten.

Dennoch: Busse gelten in den USA als wenig attraktiv. Fast jeder besitzt ein Auto, um die oftmals großen Entfernungen flexibel überwinden zu können. Ansonsten gibt es noch das Flugzeug oder den Zug. Einfach wird es Flixbus deshalb definitiv nicht haben.