Obwohl die Regierung viel unternimmt, schrumpft die chinesische Konjunktur immer weiter zusammen. Der Handelsstreit mit den USA trägt seine Mitschuld. Weltweit sinkt die Nachfrage für Produkte aus dem Reich der Mitte. Ebenso bevorzugen immer mehr Investoren andere Länder.

Nur 5 Prozent Wachstum im Mai

Ein Ergebnis, so schlecht wie zuletzt vor 17 Jahren. Chinas Wirtschaftsmotor verliert an Pferdestärken. Unternehmen der Region haben ihre Produktionen im Mai nur noch um 5 Prozent gesteigert, heißt es. Der Exportweltmeister könnte bald abgelöst werden.

Hinzu kommt, dass China für Investoren weniger attraktiv ist. Auch hier dürften die Unsicherheiten mit den USA eine tragende Rolle spielen. Von Jahresanfang bis Mai legten die Investitionen nur um 5,6 Prozent zu. Damit musste das Statistikamt in Peking einen Wert mitteilen, welcher weit unter den Erwartungen lag.

Der Abschwung macht sich in nahezu allen Branchen bemerkbar. Auch die Immobiliengeschäfte laufen weniger rund.

Im Handel mit dem Rest der Welt sieht es düster aus. Allerdings konnte China vor Ort wieder mehr verkaufen. Hier ergab sich im Mai ein Wachstum von 8,6 Prozent. Ganz zur Freude der Analysten, welche mit weniger gerechnet hatten. Wobei hier die Vermutung nahe liegt, dass die Einzelhändler ihre Preise anzogen. Mehr Kauflust schienen die Verbraucher nicht zu haben.

Prognosen erneut gesenkt

Wenn es dabei bleibt, rechnet Peking mit einem Wirtschaftswachstum von maximal 6,5 Prozent. Stimmt dies zum Jahresende, wäre China erheblich abgerutscht. Von zweistelligen Prozentzahlen verabschiedete sich das Reich der Mitte schon vor geraumer Zeit. Vielleicht stehen am Ende auch nur 6,0 Prozent in den Büchern. China muss mit dem schlechtesten Ergebnis seit 30 Jahren rechnen, heißt es.

Seitens der Zentralbank versucht man Einfluss zu nehmen. Kleine und mittelgroße Banken wurden entlastet, um mehr Milliarden für Kredite übrig zu haben. In der Hoffnung, dass Unternehmen diese zur Expansion nutzen. Geldpolitische Mittel rund um den Leitzins werden ebenfalls in Betracht gezogen. Trotzdem rechnen Ökonomen damit, dass sich der Markt weiter abkühlt.