Es liegen neue Wirtschaftsdaten aus dem Reich der Mitte vor. Das Wirtschaftswachstum hat sich weiter verlangsamt. So wenig Fortschritt gab es vor fast drei Jahrzehnten. Die Regierung in Peking dürfte darüber nicht erfreut sein. Wird sie ihre Prognose erneut senken müssen?

Handelskonflikt mit den USA zeigt Wirkung

Auch ohne die ständigen Debatten um das US-Handelsdefizit und die chinesischen Importe dorthin, hätte das Land zu kämpfen. Im zweiten Quartal lag das Wirtschaftswachstum bei nur noch 6,2 Prozent. In den ersten drei Monaten erzielte China noch 6,4 Prozent und lag damit in den Erwartungen.

Während die Erzeugerpreise stagnierten, schrumpfte der Außenhandel im Juni um vier Prozent. Noch befindet sich aber alles im Rahmen. Die chinesische Regierung hatte ein Wachstum zwischen 6,0 und 6,5 Prozent vorhergesagt.

Peking versucht alles, damit die Konjunktur mehr Fahrt aufnimmt. Weitere Maßnahmen werden mit Sicherheit erfolgen. Einzelhandel und Industrieproduktionen stiegen von 6,3 auf 9,8 Prozent an. Es bleibt abzuwarten, was China außer einer lockeren Geldpolitik noch aus dem Hut zaubert. Die Börse in Shanghai atmete etwas auf.

Schuldenlast bleibt bestehen

Die ergriffenen Maßnahmen kosten die Volksrepublik sehr viel Geld. Finanzmittel welche das Land gar nicht besitzt. Laut „Bloomberg“ ist die Verschuldung auf 271 Prozent der Wirtschaftsleistung angewachsen. So hoch stand China schon lange nicht mehr in der Kreide.

Zwischen den USA und China zeichnet sich derweil keine Entspannung ab. US-Präsident Donald Trump sieht zwar vorerst von weiteren Strafzöllen ab, doch alle anderen bleiben bestehen. Man möchte die Handelsgespräche wieder aufnehmen, hieß es vor kurzem.

Eines der wichtigsten chinesischen Unternehmen, der Telekommunikationsausrüster Huawei, blickt unterdessen in eine ungewisse Zukunft. Trump strebt eine teilweise Aufhebung der Nutzungsbeschränkungen in den USA an. Weltweit hat sein Boykott-Aufruf große Wellen geschlagen.

Chiphersteller wie Intel und Qualcomm dürfen Huawei wieder beliefern, wenn sie dafür die notwendigen Lizenzen einholen. Der zeitweise Verkaufseinbruch bei den Smartphones dürfte damit vorbei sein.