Spätestens seitdem Google mit seinem neuen Produkt „Stadia“ wirbt, ist der Cloud-Gaming-Trend nicht mehr zu leugnen. Nachdem bereits Filme, Serien und Musik aus dem Stream kommen, steigen nun auch Entwickler von Videospielen ein. Allerdings gelingt es dort nicht ganz so einfach und es gilt noch einige Herausforderungen zu lösen.
Immer und überall spielen
Erste Werbespots zum von Google angekündigten Streamingdienst Stadia sind auf YouTube gesichtet worden. Dabei ist am Ende immer zu sehen, wie ein Spiel auf allen Endgeräten verfügbar ist. Ziel ist es, dass Gaming-Erlebnis überall fortsetzen zu können. Ganz gleich ob am PC, auf dem Smartphone oder Tablet. Vielleicht bringt Stadia dazu auch noch eine eigene Konsole heraus. Wobei nötig ist dies nicht, denn Cloud Gaming setzt einzig auf eine schnelle und stabile Internetverbindung. Die Inhalte müssen nirgendwo installiert werden, da sie auf den Servern liegen.
Streaming macht es möglich und bietet dabei den größtmöglichen Komfort. Damit sind Spielerlebnisse möglich, welche durch stationäre PCs oder Konsolen undenkbar wären.
Google und andere Entwickler haben dies auf der diesjährigen E3 in Los Angeles gezeigt. Stadia mischt sich vermutlich ab November unter die Konkurrenz. Für den Nutzer entfällt somit auch die teure Hardware, da er lediglich die Software kaufen muss. Mit Sicherheit wird man auch verschiedene Abo-Modelle anbieten.
Mitbewerber schlafen nicht
Beim Grafikkartenhersteller Nvidia gibt es ein Projekt namens „Gforce Now“ und Microsoft arbeitet an seinem „Project Xcloud“. Das französisch Startup Blade entwickelt „Shadow“ und Nintendo erprobt wohl auch einen eigenen Streamingdienst.
Etwa 140 Milliarden Dollar werden jährlich mit Gaming verdient. Lange Zeit mussten sich Spieler Hardware kaufen, um damit ihre Games laden zu können. Cloud Gaming wirkt wie ein versuchter Umsturz, wird aber noch seine Zeit brauchen. Denn die Spielentwickler müssen mitziehen und ihre Inhalte anpassen.
Wie beim Streamen von Filmen und Serien, könnte hier ebenfalls ein Kampf um Exklusivrechte entstehen. Außerdem besitzen die Global Player genügend Mittel, um eigene Titel zu programmieren.
Hohe Bandbreite erforderlich
In ländlichen Regionen mit schwachem DSL- und Mobilfunknetz, gerät das Wunschdenken vom Cloud Gaming ins Stocken. Stadia empfiehlt mindestens 35 Megabyte pro Sekunde zu besitzen, um ein flüssiges Spielerlebnis genießen zu können. Dies erreichen 4G-Netze nicht überall. Doch die nun aufkommende 5G-Netzwerktechnologie soll es richten, so die Hoffnung.