Nachdem Daimler schon in der letzten Woche einen neuen Absatzrekord verkünden konnte, legt sich dieser nun auch beim Betriebsgewinn nieder. Der Fahrzeugbauer aus Stuttgart hat dabei die Erwartungen der Experten übertroffen. PKWs verkaufen sich sehr gut, LKWs schwächeln dagegen.

Betriebsgewinn nahezu verdoppelt

Vor Zinsen und Steuern ergab sich eine Ebit von 4,01 Milliarden Euro. Diese Mitteilung am Dienstagabend entspricht fast dem doppelten Betriebsgewinn aus dem Vorjahr. Damals waren es 2,15 Milliarden Euro gewesen, Analysten hatten mit 3,05 Milliarden gerechnet. Der stärkste Motor in für Daimler ist die Tochter Mercedes-Benz Cars. Dort gelang der Sprung von einer Milliarde auf 2,2 Milliarden Euro. (Betriebsgewinn) Und auch wenn sich LKWs nicht mehr so oft verkaufen ließen, stieg der Gewinn auf 668 Millionen Euro, also ein knappes Drittel mehr.

Für Investoren kam der starke Zuwachs überraschend. Sie reagierten sehr positiv und sorgten dafür, dass die Daimler-Aktie nachbörslich um 3 Prozent stieg. (68,60 Euro) Eine berechtigte Reaktion, denn immerhin lag der Gewinnzuwachs bei 86 Prozent. Noch mehr wäre möglich gewesen, hätte Daimler im ersten Quartal 2016 nicht geschwächelt.

Das Traumjahr 2016

In der Unternehmensgeschichte von Daimler geht 2016 als ein absolutes Traumjahr ein. Neue Modelle haben für ein reges Kaufinteresse gesorgt. Die Stuttgarter konnten sich damit in der Premiumklasse stark behaupten.

Zeitgleich schärft man seinen Fokus auf die rasche Entwicklung von Elektroautos. Fahrspaß ohne Reue, da keine Emissionen mehr produziert werden, das sei nun ein wichtiges Ziel im Dax-Konzern. Batteriebetriebene Autos der Marke EQ sollen schon drei Jahre früher als geplant auf den Straßen rollen. Für die Elektroautos hält Daimler knappe zehn Millionen Euro bereit.

Doch im Schatten der guten Zahlen und Erwartungen, hat Daimler auch mit der Staatsanwaltschaft zu kämpfen. In der letzten Woche wurde Daimler in Stuttgart angeklagt. Mitarbeiter sollen sich des Betruges und unerlaubter Werbung strafbar gemacht haben, welche im Zusammenhang mit den Dieselautos und deren Schadstoffemissionen stehen.