Wer auf dem chinesischen Markt ein- oder verkauft, der kommt derzeit nicht um Alibaba herum. Das Unternehmen hat eine Handelsplattform geschaffen, über die nachweislich ein Grossteil des Im- und Exports Chinas abläuft. Nun ist Alibaba auch noch an die Börse gegangen, doch dazu später mehr.
Wer steckt hinter Alibaba?
Viele sprechen schon vom grössten Online Shop der Welt, was anderen Giganten wie Amazon sauer aufstossen dürfte. Doch die Weltwirtschaftsmacht China treibt regen Handel mit der ganzen Welt und in vielen Fällen wird dies über die Plattform von Alibaba abgewickelt. Unter dem Dachkonzern stecken fast ein Dutzend Gesellschaften wie Ali Express, Ali Pay oder Taobao. Alibaba selbst gehört Yahoo, Sie wissen schon, die einst so grosse Suchmaschine. Tatsächlich war die Übernahme von Alibaba eine der wenigen richtigen Entscheidungen von Yahoo. Ansonsten hätte die finanzielle Talfahrt nie einen Ausweg gefunden, behaupten viele Experten. Die Gründung erfolgte aber bereits 1999 durch den IT-Unternehmer Jack Ma.
Was kann auf Alibaba gehandelt werden?
Fast alles was einen Wert hat, denn Alibaba stellt nur wenige Rahmenbedingungen. Wer seine chinesische Lieblingssuppe importieren möchte, ist hier genauso richtig wie ein Käufer von Rolex-Uhren. Auch andere namhafte Unternehmen handeln über diese Plattform, wobei die Website keinen Hehl daraus macht, dass es sich oft um billige Kopien der Edelmarken handelt. Doch das ist eine andere Geschichte. Alibaba vermittelt sogar Händler von Flugzeugen, Chemikalien bis hin zu Ausstattungen für Feuerwehren. Einzelne Artikel werden selten gekauft, auf Alibaba geht es um den Grosshandel mit hohen Stückzahlen eines Produktes oder halt exklusiven Gütern für den gewissen Geldbeutel. Nach eigenen Angaben kaufen 53 Millionen Nutzer dort ein und versenden in 240 Länder der Welt.
Der Börsengang von Alibaba
Der Mutterkonzern, die Alibaba Group, kündigte im April 2007 den Gang an die Börse an. Am 6. November 2007 war es dann auch soweit, wobei es sich hierbei nur um die B2B-Plattform im Internet handelte. Bis Juni 2012 war Alibaba auch am Hong Kong Stock Exchange Market gelistet.
Im Mai dieses Jahres gab es dann die Botschaft, Alibaba würde auch an der Wall Street eine Notierung anstreben. Seitdem reissen die Gespräche um den Konzern nicht ab. Auf der einen Seite stehen die Investoren, welche sich eine hohe Rendite von diesem Must Have erhoffen, auf der anderen Seite erschliesst sich keine wirkliche Transparenz in dieser Handelsplattform.
Gemessen an der Zahl von Transaktionen, ist Alibaba die grösste chinesische Online-Handelsplattform. Der Gang an die Wall Street bedeutete einen der grössten in ihrer Geschichte. Der Börsenwert wurde auf 180 Milliarden US-Dollar geschätzt. 15 Milliarden Dollar sollten davon in Wertpapiere verteilt werden. Zum Vergleich, der Facebook-IPO lag zu seiner Zeit bei 16 Mrd. Dollar.
Investieren ist Pflicht
So sieht es die Allgemeinheit, denn das Potential von Alibaba scheint noch lange nicht erschöpft. Im vierten Quartal 2013 legte der Umsatz zum Vorjahr noch einmal um 66% zu, der Gewinn verdoppelte sich darauf hin. Alibaba bietet Unternehmen die Chance, einen Online Shop einzurichten, um die firmeneigenen Produkte besser zu vermarkten. Käufer können hingegen von guten Preisen bei hohen Stückzahlen profitieren und so manches Luxus-Objekt erstehen. Alibaba selbst verdient in erster Linie durch die Werbeanzeigen-Platzierung.
Wo die Reise hingeht, weiss noch niemand. Eine internationale Expansion wäre denkbar, aber ausserhalb Chinas kennt so gut wie niemand Alibaba. Der Verkauf von massenhaft Plagiaten und Raubkopien spricht nicht gerade für das Geschäftsmodell und die mangelnde Transparenz führt bislang zu keinem Freudenschrei bei den Investoren. Im Auge behalten muss man Alibaba aber in jedem Fall.