Wer Geld in Deutschlands größte Aktienunternehmen investiert hat, darf sich in diesen Tagen über eine rekordverdächtige Ausschüttung freuen. Stolze 36,5 Milliarden Euro zahlen die 30 Gesellschaften im Dax aus. Doch es wird zugleich gewarnt, dass Dividenden in solcher Höhe vorerst der Vergangenheit angehören.

Trotz mauer Konjunkturaussichten

Die Wirtschaftsprüfer von EY haben einmal nachgerechnet. So viel Geld in Dividenden wurde noch nie ausgeschüttet. Im Vergleich zum Vorjahr legten die Titel aus dem Dax um knapp drei Prozent zu. 15 der 30 Konzerne erhöhten dabei ihre Anteile. Die maue Konjunktur nahm darauf wenig Einfluss.

Daimler verlor dabei seine Führungsposition, zahlte dieses Mal aber immer noch 3,5 Milliarden Euro aus. Ein Minus von elf Prozent. An der Spitze steht nun die Allianz mit 3,8 Milliarden Euro. Platz Drei erzielte die Deutsche Telekom. Ihre Anleger erhalten insgesamt 3,3 Milliarden in Dividenden und damit acht Prozent mehr.

Das größte Wachstum legte Eon hin. Der Energieversorger erhöhte um 43 Prozent auf 932 Millionen Euro. Gefolgt vom Sportartikelhersteller Adidas. Diesem gelang ein Sprung von 26 Prozent (666 Millionen) nach oben. Obwohl die Abgaskrise bei Volkswagen anhält, legt die Ausschüttung um 23 Prozent auf 2,4 Milliarden Euro zu.

Anleger können sich freuen, sollten aber zugleich dem Gewöhnungseffekt widerstehen. Denn im Durchschnitt haben die Konzernergebnisse in 2018 um zehn Prozent nachgelassen. Mit BMW, RWE und Daimler kürzten drei Dax-Firmen ihre Dividenden bereits ein. Unklar ist noch wie sich Linde und Wirecard verhalten werden.

Ausschüttungsquote von 43 Prozent

Zwar erzielten die Konzerne noch nicht so viel wie im Fünf-Jahres-Durchschnitt, aber sie setzten positive Signale. Immerhin stieg die Ausschüttungsquote auf 43 Prozent (ehemals 38 Prozent). Die Analysten bei EY bewerten die Situation als „solides Niveau“. Von guten Dividenden versprechen sich die Konzerne mehr Investoren anzulocken. Durch die Niedrigzinspolitik sind viele klassische Geldanlageformen sehr unrentabel geworden.

EY verwies darauf, dass die kommenden Jahre sehr ungewiss sind. Eine schwache Konjunktur führt zu weniger Gewinnen. Dies belastet wiederum die Beteiligungen an den Gesellschaften. Auf der anderen Seite steigen die Kosten für die technologische Aufrüstung https://puttygen.in , Entwicklung sowie Digitalisierung.