Die Auktionsplattform eBay hat in einer E-Mail von gestern alle seine Nutzer und Partner darüber informiert, dass der Bezahlservice PayPal künftig eigene Wege gehen wird. „diese Woche hat eBay Inc. bekannt gegeben, in der zweiten Jahreshälfte 2015 zwei unabhängige börsennotierte Unternehmen zu schaffen – eBay und PayPal.“ Laut den Angaben kam es zu diesem Schritt damit jedes Unternehmen „bestmöglich auf die Bedürfnisse seiner Kunden eingehen und in der Zukunft erfolgreich sein kann.“

Der Hintergrund

Warum deshalb die Trennung beim Finanz- und Gewerbeamt nötig ist, ist eher fraglich. Fest steht, dass PayPal dann ein eigenes Unternehmen an der Börse sein wird und eBay allein seine Aktien betreut. Der Vorschlag zur Spaltung kam von Grossinvestor Carl Icahn, der diesen Wunsch eingebracht hatte.

In der E-Mail an die eBay-Nutzer heisst es weiter: „Es wird bis zu zwölf Monate dauern, bis die Schaffung der beiden unabhängigen eBay- und PayPal-Unternehmen abgeschlossen sein wird. Demnach hat dies keine unmittelbaren Auswirkungen auf Ihr Mitgliedskonto. Ebenso können Sie auch weiterhin auf all das zählen, was Sie heute von eBay erwarten.“ Wenn es keine unmittelbaren Auswirkungen hat, wie sehen dann die langfristigen Veränderungen aus? Auch diese Frage bleibt offen.

„Allein besser aufgestellt“

So lautet der Beschluss, den Vorstandschef John Donahoe bekräftigt. Die Meinung der meisten Investoren besteht darin, dass PayPal als eigenständiges Unternehmen deutlich besser wachsen könnte, was sich schlussendlich auch auf die Profite der Anleger auswirken würde. An der Börse war man über diese Nachricht erfreut, die Ebay-Aktie stieg vor der Eröffnung des Börsentags um elf Prozent im US-Handel.

Hinter dieser Entscheidung verbirgt sich eine monatelange Debatte. Im Frühjahr war eBay noch genau anderer Meinung, der Sinneswandel scheint aufgrund des massiven Drucks der Anleger wie Icahn entstanden zu sein. Dieser ist bekannt für seine Anteilskäufe und das er dann gern Druck gegenüber den Unternehmen aufbaut und seine Forderungen öffentlich stellt.

PayPal verzeihnet derweilen rund 140 Millionen aktive Nutzer. (Ende 2013) Die Rückendeckung von eBay würde in dem Sinne nicht wegfallen, da der Service sicherlich weiterhin zentraler Bestandteil des Online Auktionshauses bleiben wird.