Mark Zuckerberg hatte zur Hauptversammlung geladen. Als Gründer von Facebook hatte er dafür sicherlich ganz andere Themen im Sinn. Doch der Datenschutzskandal lastet immer noch schwer auf seinen Schultern. Statt einer lockeren Stimmung mit zukunftsträchtigen Gedanken, musste er sich scharfer Kritik stellen.

Heftige Debatten zur Hauptversammlung

Los ging es mit einer Dame, welche sich mit Zwischenrufen bemerkbar machte. Sie forderte, dass Mark Zuckerberg nicht in den Verwaltungsrat wiedergewählt werden dürfe. Nach mehrmaliger Ermahnung durfte sie den Saal verlassen.

Für einen Anleger war es wichtig gewesen, Aktien mit mehr Stimmrechten abzuschaffen. Dadurch behält sich nämlich Zuckerberg die weitere Kontrolle am Unternehmen vor. Im aktuellen Zustand würde man sich auf eine „unternehmerische Diktatur“ zubewegen, so dessen Warnung.

Natürlich musste auch der Vorfall mit Cambridge Analytica aufgerollt werden. Sie war Auslöser des neuesten Datenschutzskandals gewesen. Nun soll Zuckerberg doch endlich handeln und den Abfluss von Informationen erschweren. Eine Dame, welche in Vertretung des Investors NorthStar Asset Management erschienen war, sprach von einer Verletzung der Menschenrechte.

Zuckerberg lehnte vieles ab

Alle Details der hitzigen Hauptversammlung sind uns nicht bekannt. So stand auch die Einrichtung eines Gremiums zu Risiko-Einschätzung auf dem Plan. Ebenso wünschte man sich transparentere Berichte zu Facebooks Steuerzahlungen in die jeweiligen Länder. Auch kam die ungleiche Bezahlung zwischen Frauen und Männern zur Sprache.

Zuckerberg blieb, angesichts seiner Mehrheit an Stimmrechten, sehr gelassen. Alle Forderungen wurden abgelehnt. Keine guten Nachrichten für die Facebook-Aktie, welche sich seit ihrem Ausrutscher im April langsam wieder erholen konnte.