Die deutschen Fußballer haben sich bei der diesjährigen Weltmeisterschaft nicht sonderlich gut präsentiert. Am meisten trugen sie zum Erfolg ihres Trikot-Herstellers bei. Adidas verdiente an dem Großereignis unerwartet stark mit. Weitere Gelegenheiten und Märkten reihten sich in die positive Bilanz ein.

Europa schwach, aber insgesamt im Aufwind

Zwischenzeitlich gewann die Adidas-Aktie mit den neuesten Quartalszahlen um zehn Prozent hinzu. Von ihrem Hoch bei 209,00 Euro entfernte sich das Wertpapier vorerst wieder. Vorstandschef Kasper Rorsted meinte dazu: „Wir haben wieder ein starkes Quartal vorzuweisen, zu dem eine erfolgreiche Fußball-WM beigetragen hat.“ Wobei man die dafür aufgewendeten Mehrkosten von 90 Millionen, ein Anstieg von 14 Prozent, berücksichtigen muss. Beim operativen Ergebnis erzielte man mit 592 Millionen Euro jedoch 17 Prozent mehr Wachstum. Adidas konnte bei seinen Abnehmern höhere Preise durchsetzen. Außerdem profitierte man vom starken Online-Geschäft. Am Ende verblieb mit 396 Millionen Euro gut ein Fünftel mehr in der Kasse.

Obgleich der neue Weltmeister Frankreich mit Nike-Trikots spielte, soll sich dies nur „marginal bis gar nicht“ ausgewirkt haben. Immerhin hatten zwölf Nationalmannschaften das Logo von Adidas getragen.

Wachstum auch ohne WM vorzeigbar

Ungeachtet dem weltweiten Fußballfieber, konnte der Sportartikelhersteller seinen Umsatz durch andere Märkte steigern. Nach Abzug der Währungsdifferenzen, generierte Adidas 5,26 Milliarden Euro. Mit diesem Plus von zehn Prozent übertraf man alle Erwartungen. Während das Wachstum in Europa stagnierte, erwiesen sich Nordamerika und Asien als Goldgruben. Obwohl Nike in den USA beheimatet ist, erzielte Adidas einen Zuwachs von 16 Prozent.

Mit Sorgen blickt der Konzern auf seine Geschäfte mit Reebok. Die US-Tochter schaffte es nur noch mit 800 Millionen Euro in die Bilanz. Doch Besserung sei in Sicht, nachdem das Sanierungsprogramm „Muscle Up“ gestartet ist, erklärte Rorsted. Ab 2020 erhofft man sich wieder schwarze Zahlen. „Früher sind wir gewachsen und haben mit jedem Schuh Geld verloren. Das ist kein nachhaltiges Geschäftsmodell.“

Reebok wird weiterhin ein Teil vom Konzern bleiben. Er mache aber „weniger als zehn Prozent aus“ und erzielt eben keinen Gewinn. Für das gesamte Jahr will Adidas den Umsatz um zehn Prozent steigern.