Die unaufhörliche Rallye des Marktes hat den S&P 500 gegenüber seinen Tiefstständen im Oktober um fast 25 % nach oben getrieben. Die Zuwächse sind aber bei nur einer Handvoll Aktien geschuldet. Generell erscheinen die US-Börsen überhitzt und die Entwicklungen entsprechen nur bedingt den begleitenden Faktoren.

Wie lange geht der KI-Hype noch weiter?

An der Spitze steht der KI-Favorit Nvidia (NVDA). Der Chiphersteller hat seit Jahresbeginn mehr als 80 % zugelegt und dazu beigetragen, dass der S&P 500 sowie der Nasdaq Rekordwerte erreichten.

Die konzentrierte Outperformance hat einige an der Wall Street dazu veranlasst, zu warnen. Sie meinen, dass die Rallye zu weit gegangen sei und sich langsam eine spekulative Blase bei einigen Wertpapieren abzeichne.

Die Marktkonzentration ist auf den höchsten Stand seit mehreren Jahrzehnten angewachsen. Den Daten von Goldman Sachs zufolge machen die zehn größten US-Aktien inzwischen 33 % der Marktkapitalisierung des S&P 500 und 25 % von dessen Gewinnen aus. Doch die Besorgnis über eine geringe Marktbeteiligung und Schaumbildung könnte fehl am Platz sein. Mehrere Top-Wall-Street-Strategen machten letzte Woche im „Morning Brief“ von Yahoo Finance deutlich, dass es Grund zu der Annahme gibt, dass der Markt weiter steigen wird.

Starke Quartalsergebnisse der großen Technologieunternehmen haben den Bullenmarkt bestärkt. Nvidia verzeichnete dank der steigenden KI-Nachfrage ein weiteres Rekordquartal, während auch Meta (META), Microsoft (MSFT) und Amazon (AMZN) die Erwartungen übertrafen. Höhere Gewinnmargen und nachgewiesene Renditen sind zwei Gründe, warum Wedbush-Analyst Dan Ives das aktuelle Marktumfeld als „Moment von 1995“ bezeichnet, anstatt es mit dem Beginn der Dotcom-Blase zu vergleichen.

„Aus unserer Sicht ist dies bei weitem nicht der Zeitraum von 1999/2000, da die himmelhohen Bewertungen, der Mangel an Monetarisierung/Infrastruktur, die schwachen Bilanzen, die überschäumenden Geschäftsmodelle und der makroökonomische Hintergrund damals in einer völlig anderen Welt herrschten als heute.“ , schrieb Ives in einer Mitteilung an seine Kunden.

Bei Rally noch keine Ende in Sicht

Chris Danely, Leiter der US-Halbleiterforschung bei Citi, schloss sich Ives’ optimistischer Sicht auf die Technologie an und sagte gegenüber Yahoo Finance, er sehe „kein Ende in Sicht“. „Wir haben noch einen langen Weg vor uns, bis die Alarmglocken schrillen oder auch nur ein Glockengeläuten zu hören ist“, erklärte Danely.

Jenseits der Technologie und unter der Oberfläche sind die zugrunde liegenden Trends positiv. Die Marktbreite – ein Hinweis auf eine optimistische Stimmung – hat langsam begonnen, sich zu verbessern. Der S&P 500 Equal Weight Index (SPXEW) und Small Caps übertrafen im vergangenen Monat den S&P 500.

Und es ist wichtig zu beachten, dass eine erhöhte Konzentration nicht unbedingt auf ein Markthoch hindeutet. Goldman Sachs analysierte diese der letzten 100 Jahre und stellte fest, dass der S&P 500 nach vergangenen Konzentrationsspitzen in den meisten Fällen eine Rallye verzeichnete.