Wird die Weltwirtschaft in 2023 eine Rezession erleben? Noch im Oktober hatte der Internationale Währungsfonds dieses Szenario für wahrscheinlich gehalten. Neueste Daten machen nun jedoch Hoffnung, dass eine globale Konjunkturkrise ausbleibt. Dennoch bleiben die Prognosen verhalten, da weiterhin viele Unsicherheiten bestehen.
Nicht der Zeitpunkt für Euphorie
Für Anleger sind das gute Nachrichten und dennoch ist weiterhin Vorsicht geboten. Viele Branche sind durch die hohen Energiepreise und Inflation weiterhin angespannt. Unternehmen, die sich von Banken frisches Geld leihen möchten, müssen mit den deutlich gestiegenen Zinsen kalkulieren. Weshalb jetzt kein Zeitpunkt für übereilte Euphorie ist.
Die aktuelle IWF-Prognose nimmt Bezug auf verschiedene Faktoren, welche weiterhin schwer zu kalkulieren sind:
- Die Dauer und Schwere des Ukraine-Konfliktes mit Russland.
- Die weitere Entwicklung der Inflation.
- Ob Chinas Wirtschaft zu alter Stärke zurückfindet.
Insbesondere den letzten Punkt hebt der IWF hervor. Denn Ende 2022 wendete sich das Reich der Mitte von einer sehr strikten No-Covid-Strategie ab. Dadurch und wegen anderer Faktoren, haben sich die globalen Wirtschaftsaussichten nicht weiter verschlechtert. Weshalb der Internationale Währungsfonds immer noch mit einem Wachstum von 2,9 Prozent rechnet. Für 2022 waren es 3,4 Prozent. Der vorhergesagte Rückgang ist jedoch kleiner als erwartet. Die Sorgen vor einer Rezession sind damit weitestgehend vom Tisch.
Vollständige Erholung hat erst begonnen
Zur momentanen Situation hatte IWF-Chefvolkswirt Pierre-Olivier Gourinchas in Singapur gesprochen. Er sprach dabei von „weniger düsteren“ Aussichten. Die weltweite Konjunktur habe sich in vielen Ländern als deutlich robuster erwiesen. Es gab einige „positive Überraschungen“. Weshalb der Währungsfonds nun mildere Töne anschlägt.
Dennoch bleibt alles unter Vorbehalt. Sollte der mutmachende Trend erhalten bleiben, stehe die Konjunktur am Anfang einer vollständigen Erholung. Die noch viel Zeit brauchen wird. Denn erst kam es zur Corona-Krise, dann stieg die Inflation drastisch an und der Ukraine-Krieg setzte ein. Viele Risiken bestehen weiterhin. Es gilt zu bedenken, dass sich das Wirtschaftswachstum momentan unter dem historischen Durchschnitt der letzten zwei Jahrzehnte bewegt.