Am Freitag erreichten US-Aktien neue Rekorde. Den Anlass dazu gab ein Bericht über den Arbeitsmarkt. Er weckte die Hoffnungen der Wall Street auf eine baldige Lockerung der Zinssätze. Der S&P 500 stieg daraufhin um 0,5 % und erreichte damit den dritten Tag in Folge ein Allzeithoch. Der Index hat bereits 34 Rekorde aufgestellt und ist in diesem Jahr um fast 17 % gestiegen.
Günstige Vorboten für sinkende Zinsen
Der Dow Jones legte um 0,2 % zu, während der Nasdaq Composite seinen eigenen Rekord um 0,9 % steigerte. Die Entwicklung war am Anleihemarkt deutlicher, wo die Renditen von Staatsanleihen nach dem US-Arbeitsmarktbericht sanken. Die Arbeitgeber stellten im vergangenen Monat mehr Arbeitnehmer ein als von Ökonomen erwartet, aber die Zahl war immer noch niedriger als im Mai.
Zudem stieg die Arbeitslosenquote unerwartet an, das Lohnwachstum verlangsamte sich. Die US-Regierung gab außerdem an, dass die Einstellungszahlen in den Vormonaten niedriger waren als zuvor angegeben. Insgesamt bekräftigten die Daten die Überzeugung an der Wall Street, dass sich das Wachstum der US-Wirtschaft unter der Last der hohen Zinsen verlangsamt. Und genau das wollen die Anleger sehen, denn dies würde die Inflation in Schach halten.
Was die Federal Reserve dazu veranlassen könnte, ihren Leitzins vom höchsten Stand seit zwei Jahrzehnten zu senken. Die Frage ist, ob die Wirtschaft in diesem Zustand bleibt, in dem sie weder zu heiß noch zu kalt ist, während die Währungshüter ihre nächsten Schritte plant. Die Hoffnung ist, dass die Fed die Zinsen früh und deutlich genug senkt, um zu verhindern, dass die Konjunkturabschwächung in eine Rezession abrutscht. Jedoch aber nicht so stark, dass die Teuerungsrate wieder an Stärke gewinnt.
Renditen von Anleihen fallen
Die klarste Erkenntnis aus dem Arbeitsmarktbericht für die Finanzmärkte war, dass die Fed auf Kurs bleibt, ihren Leitzins später in diesem Jahr zu senken. Wahrscheinlich im September und vielleicht noch einmal im Dezember.
Die Rendite zweijähriger US-Staatsanleihen fiel von 4,71 % am Mittwoch auf 4,60 %. Für zehnjährige US-Staatsanleihen ging es von runter auf 4,36 % am späten Das ist eine bemerkenswerte Bewegung für den Anleihemarkt und stützt die Aktienkurse.
Der Arbeitsmarktbericht vom Freitag folgt auf eine Fülle von Daten, die eine Verlangsamung der US-Wirtschaft zeigen. Anfang dieser Woche hieß es, die Geschäftstätigkeit sowohl im US-Dienstleistungssektor als auch im verarbeitenden Gewerbe im vergangenen Monat zurückgegangen sei und habe schwächere Zahlen geliefert als von Ökonomen erwartet. Und US-Käufer am unteren Ende der Einkommensskala haben gezeigt, wie schwierig es ist, mit den immer noch steigenden Preisen Schritt zu halten, da sich die Kreditkartenschulden weiter anhäuften.