Der Ölpreis liegt seit Monaten am Boden und eine Besserung ist noch nicht in Sicht. Ausgerechnet jetzt sind einige Ölfirmen der Ansicht, dass es nun an der Zeit ist große Investitionen zu planen. Die Unternehmen Chevron und Exxon Mobile wollen bspw. 37 Milliarden Dollar in Kasachstan ausgeben.

Einem lahmen Gaul auf die Beine helfen

In 2014 sind die Ölpreise weltweit zusammengebrochen. Nun will man sich von der Angst vor neuen Projekten lösen. Die Firmen Chevron, Exxon Mobile sowie Lukoil und KazMunaiGas haben sich erneut dem Ölfeld Tengiz zugewandt. Dort hatte man zunächst einige Quellen für 37 Milliarden US-Dollar erschlossen. Dieselbe Summe will man nun in den Ausbau investieren. Nach etwa einem Jahr Pause setzen die Betreiber nun ihr Vorhaben fort. Auch BP und Eni interessieren sich nun wieder für ihre Projekte in Indonesien und Ägypten. So hatte es das „Wall Street Journal“ berichtet.

Scheinbar gewinnt die Branche wieder ihr Vertrauen zurück und plant deshalb rechtzeitig ihre Gelder auszugeben, bevor alle Firmen es tun. Diese Vorfreude auf steigende Ölpreise teilen bisweilen noch nicht alle. Nicht einmal 50 Dollar pro Barrel Rohöl muss man derzeit auf dem Weltmarkt ausgeben. Die Fördermenge ist für die gedrosselte Nachfrage einfach noch zu groß. Außerdem sitzen die Produzenten auf riesigen Reserven, die es zunächst zu verkaufen gilt.

Fracking & Co üben Druck aus

Einfach still stehen und abwarten kommt für die Ölfirmen nicht mehr in Frage. Das Fracking hat in den USA für die hohen Reserven gesorgt und der Iran darf seit kurzer Zeit wieder sein Öl auf dem Weltmarkt anbieten. Jetzt zu investieren scheint daher sehr riskant, aber man will der Konkurrenz die Stirn bieten. Das billige Öl erlaubt vergleichsweise günstige Investitionen, sowie billige Arbeitskräfte und Materialien zu beschaffen.

Positiv wirkt sich nun auch die langsam anziehende Konjunktur Chinas aus. Eine der größten Abnehmer von Öl und Gas rechnet wieder mit mehr Bedarf. Und der kontinentale Nachbar Indien legt derzeit beim Wirtschaftswachstum auch kräftig zu. Die 1,3 Milliarden Einwohner erleben nun ansatzweise das, was China vor zehn Jahren hatte.