Ein weiteres deutsches Traditionsunternehmen könnte unter den Hammer kommen. Beleuchtungsspezialist Osram zeigt sich offen für Investoren. Aus den USA soll es bereits Interessensbekundungen geben. Vorstand sowie Aufsichtsrat haben der Annahme eines Kaufangebots bereits zugestimmt. Es steht ein einschneidendes Erlebnis bevor. Osram existiert seit mehr als 110 Jahren. Mit der Übernahme wird darauf spekuliert, dass der Investor die Aktie von der Börse nimmt.

Bain Capital und Carlyle haben geboten

Wer Osram aufkaufen möchte, steht bereits fest. Die Finanzinvestoren Bain Capital und Carlyle gaben ihr Gebot ab. Es liegt bei 35 Euro je Aktie. Ein Angebot, welches gut ein Viertel über dem Durchschnitt der letzten drei Monate liegt. Darin wären sogar jene Aktien von Osram selbst enthalten. Es käme demnach zu Verkauf von 70 Prozent der Anteile. Dem müssten die Aktionäre noch zustimmen. Deshalb rechnet man mit einer Entscheidung bis Ende September.

Bain und Carlyle schreiben von einer „einmaligen Gelegenheit“, weil sich die Osram-Aktie seit letztem November kaum bewegt hat. Immer wieder wurde zur Übernahme spekuliert. Die Investoren gehen von einer „maximalen, sofortigen und sicheren Wertsteigerung“ der Osram-Aktien aus.

Umfangreiche Zusagen seitens der Investoren

Es geht natürlich nicht nur um die 35 Euro pro Aktie. Osram war es wichtig, dass die US-Investoren gewisse Zugeständnisse machen. Standorte für „wesentliche Unternehmensbereiche“ bleiben erhalten. Inklusive deren Arbeitsplätze. Außerdem will man neue Investitionen anstreben. Langfristige Zusagen waren vom Betriebsrat sowie IG Metall gefordert. Man wolle langfristig bei optischen Halbleitern, digitalen Anwendungen und Automobilzulieferungen bleiben.

Es bleibt beim Hauptsitz in München, während der Umbau in Berlin weiter vorangetrieben werden soll.

Aufsichtsratschef Peter Bauer erklärte am Donnerstagabend: „Wir begrüßen das Angebot von Bain und Carlyle und sind überzeugt, dass es sowohl einen fairen Wert für die Aktionäre als auch einen strategischen Mehrwert für unser Unternehmen bietet.“

Es handelt sich hierbei erst um die zweite Übernahme von Osram. 1919 investierte Siemens und brachte den Beleuchtungsspezialisten 2013 an die Börse. Die Aktie kostete einmal knapp 80 Euro. Es folgte eine zu langsame Anpassung an den technologischen Wandel der letzten Jahre. Heute setzt man überwiegend auf LEDs sowie Optoelektronik.