Vielerorts steigen die Temperaturen drastisch an. Wenn heißes Wetter auf ohnehin schon erhitzte Gemüter trifft, braut sich ein politisches Gewitter zusammen. Am Freitag tritt die britische Premierministerin May zurück. US-Präsident Donald Trump lässt mit seinem nächsten Paukenschlag bestimmt nicht lange auf sich warten. Auch in Deutschland herrscht Unsicherheit wie es weitergehen soll. Die Europawahl zeigte, dass CDU/CSUO und SPD drastische Anpassungen vornehmen müssen. Manch hochrangiger Politiker schmiss deswegen schon das Handtuch.

Schwere Woche für Anleger

Erfahrungsgemäß wirken politische Probleme nicht lange nach. Jedoch können sie kurzfristig für erhebliche Beben an den Börsen sorgen. Dieser Glaubenssatz wurde in den vergangenen Monaten mehrfach hart auf die Probe gestellt. Es handelt sich seltener um eine Anomalie und immer öfter um einen Dauerzustand. Wenn Donald Trump mal keinen Wutausbruch auf Twitter loslässt, finden wir in Europa und anderswo weitere Gründe für nervöse Börsen.

Doch der Zollstreit zwischen USA, China und teilweise auch Europa, steht über allem. Der hoffnungsvolle Waffenstillstand ist längst vergessen. Am Freitag brachte Trump zusätzlich noch Strafzölle auf mexikanische Einfuhren ins Spiel. Mit einem Minus von drei Prozent fand der Dow Jones seine Antwort sofort. Sechs Wochen am Stück verlor der US-Leitindex nun schon an Boden. Der gesamte Mai schlug mit einem Verlust von 6,7 Prozent zu Buche.

Nach den Europawahlen ist unklar, wer den Posten von EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker übernehmen wird. Eigentlich sollte alles nach der klaren Mehrheit und den gestellten Spitzenkandidaten gehen. Doch Frankreich möchte gern eine andere Lösung finden. Manfred Weber von der CDU will man im Regen stehen lassen.

Großbritanniens Premierministerin Theresa May wird am Freitag zurücktreten. Ex-Außenminister und Brexit-Befürworter Boris Johnson soll ihr Amt besetzen. Doch auch hier steht noch nichts fest.

Zinssenkung in den USA?

2018 war ein Jahr zur Freude der klassischen Geldanlagen. Die US-Notenbank Fed erhöhte mehrfach den Leitzins. Doch noch vor Jahresende wurde verkündet, dass man in 2019 wohl lieber stagnieren möchte. Jetzt steht plötzlich im Raum, ob die Federal Reserve nicht sogar wieder Zinsen senken wolle.

Am Mittwoch gibt es neue Daten zur US-Konjunktur. Am Freitag kommen die Arbeitsmarktzahlen hinzu. Beide zusammen könnten Aufschluss darüber geben, in welche Richtung die US-Geldpolitik geht.