Der Elektronik-Hersteller Samsung wappnet sich offenbar für einen Schaden in Milliardenhöhe. Das Samsung Galaxy Note 7 besitzt einen gefährlichen Akku, der sich schon in mehreren Fällen selbstentzündet hat oder gar explodierte. Um die Käufer vor weiteren Schäden zu bewahren, ruft der Entwickler millionenfach Geräte zurück. Zeitgleich benötigt der Konzern ausreichend Geld, um seine Kunden entschädigen zu können. Das schließt auch etwaige Klagen wegen Schadensersatz mit ein.

2,5 Millionen Galaxy Note 7 zurückgerufen

Selbst Samsung hat an der extrem teuren Rückruf-Aktion zu knabbern. Und dafür reichen die Reserven scheinbar nicht aus. Der Skandal kostet den Konzern so viel Geld, dass er nun einige Beteiligungen an anderen Technologieunternehmen verkaufen musste. Umgerechnet 800 Millionen Euro sind dadurch an frischem Kapital in Erscheinung getreten. So berichtet es der Finanzdienst Bloomberg.

Experten hatten berechnet, dass der Rückruf von 2,5 Millionen Geräten einen Schaden von einer Milliarde Dollar generieren dürfte. Die Verkäufe bezogen sich auf die Anteile beim japanischen Hersteller Sharp und dem Speicher-Profi Rambus. Ebenso wären Teile bei Seagate und ASML veräußert worden, um wieder finanziell liquide zu sein. Die Aktien und Beteiligungen werden nun dringend als Bargeld benötigt. Denn niemand weiß genau, wie groß der Schaden tatsächlich ausfällt.

USA am stärksten betroffen

Vor zwei Wochen machte eine Meldung die Runde, dass der Akku vom Galaxy Note 7 das Potential besäße sich selbst zu entzünden. Kurz darauf erschien ein Video im Netz, welches beweisen sollte, wie das Gerät bei einem Kunden in der Hand explodierte. Samsung reagierte schnell und rief seine Kunden auf, die Galaxy Note 7 einzuschicken. Allein in den USA mussten auf diese Weise eine Million Geräte an den Hersteller zurückgehen.

In der kurzen Zeit hatte Samsung das Smartphone schon in mehreren Ländern verkauft und wollte eigentlich noch mehr Märkte damit beliefern. Nun geht alles zurück und der Hersteller bemüht sich um Schadensbegrenzung.