Hoch geflogen und tief gefallen. So lässt sich der momentane Aktienkurs von Snapchat am einfachsten beschreiben. Die Foto- und Video-App verzeichnet zunehmend mehr Nutzer. Der Umsatz wächst zwar real weiter, aber die Investoren stellen sich eine Frage: Wie kann der App-Dienst ausreichend Geld verdienen?
Snapchat erfüllt die Erwartungen nicht
Anleger zeigten sich enttäuscht, nachdem Snapchat aktuelle Zahlen aus dem Geschäft veröffentlicht hatte. Vom Mutterkonzern Snap hieß es, dass die Zahl der neuen Nutzer nur langsam zunahm. Das zurückliegende Quartal war zudem von millionenschweren Verlusten gekennzeichnet. An der Wall Street verlor das Wertpapier daraufhin schlagartig über 12 Prozent. Vom ehemaligen Ausgabekurs bei 17 US-Dollar, sind aktuell nur etwas mehr als 12 Dollar verblieben. Snapchat war im März 2017 an die Börse gegangen und wurde damals als absolutes Highlight gefeiert.
Junge Menschen verschicken Fotos und Kurzvideos, welche sich bald darauf wieder selbst löschen. Auch viele YouTuber und Marketer haben den Snapchat-Zug für sich entdeckt. Snap kooperiert mittlerweile auch mit Medienfirmen. Videos und Nachrichten erreichen somit eine vorwiegend sehr junge Zielgruppe.
Das Ende Juni abgelaufene Quartal erzeugte einen Zuwachs von rund 21 Prozent. (im Vergleich zum Vorjahr) Damit sind nun 173 Millionen Zugänge zu Snapchat erstellt worden. Ein starker Sprung und dennoch waren die Anleger nicht zufrieden gewesen. Manche sprechen schon von einem „Sorgenkind der Branche“.
Snap verliert Boden an der Börse
Erwähnt werden muss trotzdem, dass Snapchat 153 Prozent mehr Umsatz generieren konnte. Doch den 182 Millionen Dollar, steht ein Minus von 443 Millionen gegenüber. Somit sind es 116 Millionen mehr als zuvor. Auch das ließ die Snapchat-Aktie ins Bodenlose purzeln.
Ihren Höchststand von knappen 28 Dollar je Wertpapier, wird sie wohl so schnell nicht wieder erreichen. Es ist das zweite Quartal in Folge, wo Umsatz und Nutzerwachstum hinter den Erwartungen zurückliegen. Aktuell ist Snapchat weniger als 16 Milliarden Euro wert. Ein Verlust von 34 Milliarden an der Börse. Snap muss nun beweisen, dass sich mit seinem Dienst tatsächlich viel Geld verdienen lässt.