Der Pharmakonzern Stada hat mit starkem Umsatzeinbussen zu kämpfen. Ein schwaches Geschäft auf dem russischen Markt macht die Aktie des Unternehmens nervös. Die anhaltende Krise mit der Ukraine belastet zunehmend mehr Firmen die dort einen ihrer grössten Abnehmer gefunden haben. Hinzu kommt eine Korrektur vom Management, die den Anlegern sauer aufstossen könnte.

Wieder eine negative Überraschung

Doch zunächst das Positive, denn wenigstens die Umsätze sind insgesamt um drei Prozent auf 2,1 Milliarden Euro gestiegen. Der Pharmakonzern aus Bad Vilbel könnte sich darüber freuen, wenn da nicht die Schlappe mit den Geschäften in Osteuropa wäre. Russland hat am meisten nachgelassen, aber auch im Rest der Region wird weniger von Stada gekauft. Die ersten Zahlen deuten daraufhin, dass der Gewinn um 47 Prozent eingebrochen ist. Nur noch 64,6 Millionen Euro brachte der Handel ein. Die nachträgliche Wertberichtigung der Firmenwerte hat die Situation noch verschärft. Die Börsianer lassen dies Stada spüren, das Wertpapier rutschte auf 26,60 Euro ab. (-7,4 Prozent)

Igor Kim, Analyst bei Oddo Seydler ist alles andere als erfreut: «Mit einer Wertberichtigung in dieser Höhe hat kaum jemand gerechnet.» Stada hat auf dem russischen Markt viele Kunden bzw. hatte diese. 17 Prozent der bisherigen Erlöse wurden allein hier generiert. Dieses Ergebnis bezieht sich schon auf den Punkt nach Abzug der Steuern, Zinsen und Abschreibungen. Der Grund dafür liegt aber nur bedingt beim Management selbst. Russland hat derzeit einen Leitzins von 15 Prozent und der Rubel verliert weiter an Wert gegenüber anderen Währungen. Dadurch erschwert sich der Absatz für Stada.

Ukraine-Krise trägt auch dazu bei

Stada ist bekannt für sein Erkältungsmittel Grippostad, Sonnencremes und anderen Produkten. Doch von denen wollen die russischen Abnehmer fast nichts mehr wissen. Die Ukraine-Krise senkt die Nachfrage zusätzlich. Die Bürger halten sich mit dem Einkaufen solcher Produkte zurück. Die ersten neun Monate waren geprägt von einem Fünftel weniger Umsatz auf dem russischen Markt. (236,1 Millionen Euro) Den Anlegern verspricht Stada weiterhin die 66 Cent Dividende je Stammaktie. Die konkreten Zahlen nach diesem ersten Ausblick sollen am 26. März folgen.