Das dürfte US-Präsident Donald Trump sehr sauer aufstoßen. Das amerikanische Unternehmen Tesla plant den Bau seiner ersten „Gigafabrik“ und zwar in China. Tesla-Chef Elon Musk will dort seine Elektroautos in Massen von den Fließbändern rollen lassen. Seine Vision: Bezahlbare Autos mit umweltfreundlichem Antrieb. Doch zu welchem Preis?

Elon Musk denkt voraus

Dem Visionär sind die Schwachstellen mit den Lieferengpässen beim „Model 3“ bekannt. Sein Verkaufschef Robin Ren erklärte bei der Aktionärsversammlung in San Francisco, dass trotzdem schon an die erste „Gigafabrik“ gedacht wird. Chinas Regierungsvertreter seien bei den Verhandlungsgesprächen begeistert gewesen, meinte er. Details zum Bauvorhaben will Tesla bald nachreichen.

Zwischenzeitlich will Elon Musk dann auch sein Ziel von 5.000 produzierten Autos pro Woche erreichen. Bereits Ende Juni könnte es soweit sein. Aktuell leisten die Werke schon 3.500 Fahrzeuge pro Woche. Für ihn sei es „ziemlich wahrscheinlich“, das angestrebte Ziel in wenigen Tagen abhaken zu können. Er glaubt weiterhin fest an das „Model 3“ als großes Zugpferd des Unternehmens.

Zwölf „Gigafabriken“ geplant

Nach China soll auch Europa mindestens eine Gigafabrik bekommen. Bis Jahresende, so hofft Musk, hat sich der dafür passende Standort gefunden. Insgesamt sollen bis zu zwölf solcher Werke entstehen. „Das waren die schrecklichsten paar Monate, die ich je erlebt habe, aber ich glaube, wir kommen hin», erklärte Musk den Aktionären.

Während der Versammlung durften drei wichtige Manager ihr Amt behalten. Außerdem darf Musk seine zweite Position als Vorsitzender des obersten Tesla-Gremiums behalten. Zuvor hatte man einen Antrag auf Amtsenthebung gestellt, welcher abgelehnt worden ist.

In diesem Jahr muss Tesla unbedingt beweisen, dass die großen Visionen von Musk in die Tat umzusetzen sind. Darauf verlassen sich zahlreiche Investoren. Das „Model 3“ muss dabei in ausreichender Stückzahl produziert und verkauft werden. Nur so besteht die Chance endlich Gewinn einzufahren.

Musk schließt eine weitere Kapitalerhöhung für dieses Jahr aus. Einige Analysten sind da anderer Ansicht.