Die Tinder Dating App ist eine Erfindung der texanischen Match Group Inc. Eine sehr einfach konstruierte Anwendung, bei der sich durch Wischen (Engl. „Swipen“) ein Like bzw. Dislike ausdrücken lässt. Grundsätzlich ist die App kostenlos, inklusive dem Austausch von Nachrichten. Trotzdem verdient der Entwickler gutes Geld damit. Denn Nutzer können sich durch Premium Features beliebter machten und mehr in den Vordergrund stellen.
Geld mit Superlikes & Co
In 2018 besaß Tinder bereits mehr als vier Millionen zahlende Nutzer. Mittlerweile ist die Bereitschaft auf über sechs Millionen Mitglieder angestiegen. Obwohl sie das nicht müssten, denn Dates zum Flirten oder unkompliziert Sex haben, kriegt man auch so.
Doch Tinder spielt clever mit der menschlichen Psyche. Die App basiert rein auf Fotos. Profilinformationen werden bewusst stark reduziert preisgegeben. Denn nur das Äußere soll entscheiden, ob der Gegenüber gefällt. Weshalb die App ein wenig in Verruf steht, hauptsächlich für die schönste Nebensache der Welt genutzt zu werden. Dabei versteht sich Tinder doch als modernes Flirt-Portal.
Aber die Selbstdarstellung funktioniert bestens. So gut, dass für mehr Beliebtheit und Möglichkeiten eben viel Geld bezahlt wird. Nutzer können Abonnenten von „Tinder Plus“ und „Tinder Gold“ werden. Das spielt pro Teilnehmer gern weit über 100 Euro im Jahr ein. Dafür gibt es bspw. die „Reisefunktion“. Tinder ist normaler Weise an einen Standort gebunden. Als Premium-Mitglied können Nutzer diesen wechseln. Ideal, um auf Geschäftsreisen oder im Single-Urlaub ein Date zu finden.
Darüber hinaus kann man sich auch Super-Likes separat kaufen. Mit diesen wird ein besonders großes Interesse für ein Treffen ausgedrückt. Der Gegenüber fühlt sich davon geschmeichelt und so soll das Profil öfter in den Vorschlägen erscheinen.
Das Konzept geht auf. Tinder generiert millionenschwere Umsätze. Die Aktie der Match Group Inc. startete vor vier Jahren bei rund 15 Euro. Aktuell kostet ein Wertpapier 63,20 Euro. Wobei der Fairness halber erwähnt werden muss, dass der Konzern noch weitere Dating Apps und Portale betreibt. Tinder stellt jedoch das große Zugpferd dar.
So funktioniert Tinder
Nutzer erstellen ihr Profil inklusive eine kurzen Textnachricht und gewähren Zugriff auf ihren Standort. Dadurch lassen sich Vorschläge in unmittelbarer Nähe finden. Zunächst werden nur die Profilbilder angezeigt und anhand dieser wird „gewischt“. Ein Swipe nach rechts bedeutet „Like“, einer nach links „Dislike“. Wenn sich zwei Personen für einander interessieren, entsteht ein „Match“. Daraufhin lassen sich Nachrichten austauschen und Dates organisieren.