US-Arbeitgeber haben im Dezember wahrscheinlich weniger Mitarbeiter eingestellt und damit ein Jahr mit stetigem, wenn auch verlangsamtem Beschäftigungswachstum abgeschlossen, das sich nach Prognosen von Ökonomen bis 2025 fortsetzen wird. Die Frage ist nur, wie sich das auf die Aktienmärkte dürfte?

Die Ruhe nach den Stürmen

Von Bloomberg befragte Ökonomen schätzen, dass die Zahl der Beschäftigten im letzten Monat um 160.000 gestiegen ist. Was einen Arbeitsmarkt widerspiegelt, welcher die Störungen durch Hurrikane und Streiks in den Vormonaten hinter sich gelassen hat.

Damit würde der durchschnittliche monatliche Beschäftigungszuwachs für 2024 auf rund 180.000 steigen – eine Verlangsamung gegenüber den letzten drei Jahren, aber immer noch ein Hinweis auf die zugrunde liegende Stärke des US-Arbeitsmarkts. Ein solcher Wert deutet auf eine stabile, aber nicht überhitzte US-Wirtschaft hin und die Erwartungen für Aktienmarktgewinne für 2025 untermauern.

Der US-Beschäftigungsbericht, welcher am Freitag veröffentlicht werden soll, sollte voraussichtlich nicht die Haltung der Federal Reserve zu den Zinssätzen ändern. Angesichts der Widerstandsfähigkeit der Wirtschaft und des anhaltenden, aber langsamen Rückgangs der Inflation werden die politischen Entscheidungsträger wahrscheinlich einen schrittweisen Ansatz bei den Zinssenkungen beibehalten.

Darüber hinaus werden die Anleger am Mittwoch das Protokoll der Dezembersitzung der Fed prüfen, um herauszufinden, wie uneinig sich die Währungshüter über die jüngste Zinssenkung um einen Viertelprozentpunkt waren. Prognosen deuten auch darauf hin, dass die Arbeitslosenquote bei 4,2 % bleiben wird, während das Lohnwachstum gegenüber dem Vormonat voraussichtlich leicht nachgelassen hat. Dies deutet auf einen Arbeitsmarkt hin, der zwar solide ist, aber keinen Inflationsdruck mehr erzeugt.

Rätsel um Jobwachstum

Strategen bei Citigroup schätzen, dass die Zahl der Beschäftigten im Dezember um 120.000 gestiegen ist. Was deutlich unter den Schätzungen von Bloomberg liegen würde, und dass die Arbeitslosenquote momentan bei 4,4 % liegt.

„Wir erwarten, dass sich die Aufmerksamkeit in den nächsten Monaten von der Inflation weg und zurück auf den immer noch schwächer werdenden Arbeitsmarkt verlagert“, sagten Strategen um Andrew Hollenhorst in einer Notiz. „Erhöhte Inflationssorgen sollten sich schnell auflösen, da der annualisierte Kern-PCE für verschiedene Zeithorizonte voraussichtlich unter 2,5 % liegen wird.“

Angesichts der weiterhin hohen Realrenditen für Staatsanleihen und des Dollars, glaubt das Team von Citi, dass sich die Wirtschaft „weiter abkühlen sollte, bis die Fed ihre Leitzinssenkungen wieder aufnimmt“. Im Gegensatz dazu erwarten die Strategen von Nomura, dass die Beschäftigungszuwächse mit 180.000 im Dezember weiterhin stark geblieben sind. „Umfragedaten deuten darauf hin, dass sich der Arbeitsmarkt verbessert, und wir erwarten zusätzliche Stärke im Einzelhandels- und Bausektor“, stellten die Strategen um Jeremy Schwartz fest.

Sie glauben, dass die Arbeitslosenquote wahrscheinlich leicht gesunken ist, aber gerundet bei 4,2 % blieb. Unterdessen erwartet Morgan Stanley, dass der Arbeitsmarkt stabil blieb, aber im Dezember Anzeichen einer Verlangsamung zeigte.