Man möchte meinen, dass in dieser besonderen Zeit der eigene PKW bevorzugt wird. Einfach um den öffentlichen Nahverkehr zu meiden. Das mag auch so sein, doch über Neuanschaffungen denken die US-Bürger derzeit deutlich weniger nach. Kein Wunder, wenn binnen weniger Wochen viele Millionen von ihnen arbeitslos oder in Kurzarbeit geschickt werden. Die neuesten Zahlen vom US-Automarkt zeigen, dass dieser im zweiten Quartal erheblich eingebrochen ist.

Über 30 Prozent weniger Absatz

Ganz gleich ob es sich um einen US-Autobauer oder die internationale Konkurrenz handelt: Sie alle haben Federn gelassen und das nicht zu wenig. Besonders schwer betroffen scheinen dabei Mietwagen für Unternehmen sowie behördliche Dienstwagen.

Allein bei Volkswagen ließen die Verkäufe um 29 Prozent nach. BMW verlor im zurückliegenden Quartal sogar 39 Prozent an Boden. Damit wurden die beiden deutschen Hersteller nur knappe 70.000 bzw. 51.000 Neuwagen los.

Auch am Lokalmatador General Motors zog die Corona-Krise nicht spurlos vorbei. Hier ging der Absatz um etwas mehr als ein Drittel zurück. Hier zeichnete sich jedoch zum Ende des zweiten Quartals eine leichte Erholung ab, erklärte das Unternehmen. Fiat Chrysler erging es noch schlechter, da hier nur etwa 367.000 Fahrzeuge gekauft wurden. Was einem Minus von rund 39 Prozent entspricht.

Hoffnung auf günstiges Öl und Kredite

Der stärkste VW-Rivale, Toyota, konnte in den USA fast 400.000 Autos absetzen. Jedoch bedeutet diese große Zahl einen Rückgang von rund 34 Prozent. Aktuell fehlen nur noch die US-Absatzzahlen von Daimler. Allerdings besteht die große Hoffnung, relativ bald wieder Normalität zu erleben.

Aufgrund der Pandemie bleiben die Zinsen weiterhin im Keller. Dadurch können sich Verbraucher sehr günstige Finanzierungen sichern. Zugleich bleibt der Ölpreis niedrig und spornt so zu mehr Mobilität mit dem eigenen Auto an.

Darauf setzt auch General Motors. Hier will man so schnell wie möglich die Autohäuser mit frischer Ware beliefern. Denn aufgrund des Lockdowns, kam es stellenweise zu Engpässen mit dem Nachschub. GM und viele andere Autobauer hatten ihre Produktion im Frühjahr stark herunter gefahren oder gar gestoppt.