Weitere schlechte Nachrichten für den Chemieriesen Bayer. Ein Bauer hat vor dem US-Bundesstaat Missouri eine Klage gegen den Konzern gewonnen. Davon betroffen ist auch der Mitbewerber BASF. Die Richter stimmten zu, dass dieser durch den Einsatz eines Pestizids seine Pfirsich-Ernte verlor. Weshalb einem millionenschweren Schadensersatz zugestimmt wurde.

265 Millionen US-Dollar

So viel werden Bayer und BASF vermutlich zahlen müssen. Doch damit nicht genug, denn das Urteil könnte als Vorlage für weitere Klagen dienen.

Konkret geht es um den Einsatz des Unkrautvernichtungsmittels „Dicamba“. Eine US-Jury in Cape Girardeau erklärte die beiden Chemiekonzerne für schuldig. Landwirt Bill Bader klagte, weil es dadurch zum Ernteausfall auf seinen Pfirsich-Plantagen kam. Nicht nur das: Seine Bäume scheinen dauerhaft geschädigt zu sein.

Diesem Urteil hängen weitere 140 ähnlich gelagerte Klagen an. Bayer und BASF müssen damit wohl mehr als die umgerechnet 244 Millionen Euro für Schadensersatz einplanen.

Über Dicamba

Das Herbizid wurde erstmals 1965 durch das Unternehmen Velsicol Chemical Corporation verkauft. Es ist als Herbizid deklariert, darf aber nur bei resistenten Pflanzen verwendet werden. Jedoch erweist es sich als sehr flüchtig und wird durch den Wind schnell auf benachbarte Felder geweht.

Dicamba stand nun wohl zum ersten Mal im Fokus der US-Justiz. Im Mittleren Westen der USA sind einige Dutzend Landwirte von den verheerenden Problemen des Pflanzenschutzmittels betroffen, heißt es. Nach umfangreichen Ernteausfällen, stehen einige Bauern vor dem Ruin. Bayer erklärte sofort Berufung einzulegen, während BASF noch keine Stellungnahme abgab.

Für Bayer ist es eine weitere, schwerwiegende Hiobsbotschaft. Der Chemiekonzern kämpft bereits vor Gericht wegen der Verwendung von Glyphosat. Es wird als Herbizid in diversen Produkten verwendet und soll viele Krebserkrankungen hervorrufen. Bayer hat sich diese Klagen mit der Übernahme von Monsanto eingekauft.

Hinsichtlich der Glyphosat-Klagen strebt Bayer wohl einen Vergleich an. Der Konzern meint, dass bei korrekter Anwendung keine Gesundheitsgefahr von seinen Produkten ausgeht.