Viel Zeit für Euphorie blieb Anlegern von US-Werten nicht. Am Montag konnten die Börsen einen starken Wochenstart verzeichnen. Den gutgemachten Boden mussten die größten Indizes gestern wieder abgeben. Im Bankensektor herrscht weiterhin Unruhe. Außerdem wächst die Angst vor steigenden Zinsen.
Mehreren Großbanken droht Herabstufung
Einen Grund zur Sorge liefert die Ratingagentur Fitch. Noch sind es nur Gerüchte, aber scheinbar soll reine Reihe von Großbanken herabgestuft werden. Unter diesem medialen Druck verloren die Wertpapiere von JP Morgan, Bank of America, Citigroup, Goldman Sachs und Wells Fargo bis zu 3,2 Prozent binnen weniger Stunden. Die Ratingagentur soll bald eine neue Bewertung des US-Bankensektors vornehmen. Kommt es zu einer Korrektur nach unten, würde Fitch ihnen ein schlechteres Zeugnis ausstellen.
Steigen die Leitzinsen weiter?
Ergänzend dazu gehen Befürchtungen um, die Federal Reserve könnte das Ende der Leitzinserhöhungen noch nicht erreicht haben. Gefüttert wird diese Furcht durch neue Daten aus dem US-Einzelhandel. Im zurückliegenden Juli gab es dort ein unerwartetes Umsatzplus von 0,7 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Die USA stützt ihre Wirtschaftsleistung zu einem großen Anteil auf den Einzelhandel. Das erneute Wachstum wird mit einer immer noch stabilen Konjunktur verbunden.
Im Juli zogen zudem die Preise für US-Importe an. Was zu einem Auftrieb der Inflation führen könnte. Diese Kombination könnte dazu führen, dass die aktuellen Leitzinsen ihren Zenit noch nicht erreicht haben. Ihre Spanne beträgt derzeit schon 5,25 bis 5,5 Prozent. Diese hohen Zinsen reichen die Banken mittlerweile oft an ihre Kunden weiter. Womit Geldanlagen an den US-Börsen vorübergehend an Bedeutung verlieren.
Kürzlich spekulierten Analysten noch darüber, ob die Währungshüter bei den Leitzinsen auf die Bremse treten würden. Die Entwicklung der Inflation ist dafür maßgebend. Erschwerend kommt hinzu, dass der Ölpreis aufgrund schwacher Konjunkturdaten aus China wieder steigt. Für das West Texas Intermediate (WTI) werden aktuell mehr als 80 US-Dollar pro Barrel aufgerufen.
Gute Nachrichten zum Schluss: Zu den gestrigen Gewinnern zählte Home Depot mit einem Plus von 2,5 Prozent. Der Umsatz ging weniger zurück als erwartet. Scheinbar ist die Baumarktkette für kleine Projekte rund um Haus und Garten wieder in ihrer Beliebtheit gestiegen.