Elon Musk möchte mit Tesla nach Indien expandieren. Der US-Autobauer für Elektrofahrzeuge rechnet sich dort ein großes Umsatzpotential aus. Rund 1,4 Milliarden Menschen bevölkern das Land und in Sachen E-Mobilität herrscht Nachholbedarf. Pläne für eine Fabrik hegt Tesla schon länger. Allerdings stellt die indische Regierung nun spezielle Anforderungen. Andernfalls würde die Strategie platzen.

Ein Model 3 ab $24.000

Die Produktion der E-Autos soll vor allem der indischen Bevölkerung zugutekommen. Neben vielen neuen Arbeitsplätzen möchte Tesla seine Fahrzeuge besonders günstig anbieten. Gerüchten zufolge könnte das Model 3 in seiner billigsten Version für nur 24.000 US-Dollar zum Verkauf stehen. Bei selber Ausstattung müssen Kunden in den USA aktuell etwa 43.000 Dollar zahlen.

Mit diesem Kampfpreis könnte Tesla in Indien einen neuen Umsatzbooster zünden. Deshalb möchte Elon Musk dort so schnell wie möglich bauen. Ein hohes Tempo legte der Konzern auch in Deutschland vor. Die Gigafactory in Berlin-Brandenburg nahm zügig Form an. Was nicht zuletzt an der starken politischen Unterstützung lag. Allerdings dürfte das neue Vorhaben in Indien nicht ganz so fix umzusetzen sein.

Die Forderungen der indischen Regierung

Musk erklärte in einem Interview bei CNN: „Ich bin zuversichtlich, dass Tesla in Indien präsent sein wird, und zwar so bald wie möglich.“ Tesla möchte im neuen Werk aber nicht nur für indische Kunden produzieren, sondern ebenso einen Teil der E-Autos ins Ausland bringen. Dabei nannte das Unternehmen vor allem China. Im Nachbarland ist Tesla bereits gut vertreten und die Nachfrage steigt stetig. Im Gegenzug sollen einige relevante Bauteile vom Reich der Mitte nach Indien transportiert werden.

Indiens Regierung steht diesen Plänen kritisch gegenüber. China soll mit seinen Firmen keine zu große Marktmacht erlangen, so die Befürchtung. Seit geraumer Zeit achtet Indien zudem darauf, seiner Bevölkerung mehr Arbeitsplätze zu verschaffen. Damit wolle man den Lebensstandard anheben.

Musk steht weiterhin in Verhandlungen und rechnet trotzdem mit einer baldigen Zusage. Essentiell sind hierbei indische Partner, damit Tesla den Wunsch nach heimischen Lieferanten erfüllen kann. Passende Firmen existieren bereits in geringer Stückzahl. Nur muss Tesla mit diesen erst einmal Kooperationen eingehen. Die indische Gigafactory lässt damit auf sich warten.

Doch Elon Musk stürmt wie gewohnt voran. Während noch wichtige Zusagen seitens der Regierung fehlen, hat der Visionär schon eine indische Tochtergesellschaft gegründet. Die „Tesla India Motor & Energy“ soll nun auch schon erste Flächen angemietet haben. Im ersten Zug soll ein Büro entstehen, um vor Ort präsent zu sein.