Für den Dieselskandal musste Volkswagen schon kräftig in die Tasche greifen. Ginge es nach der US-Börsenaufsicht, soll der deutsche Autohersteller nochmals zahlen. Deshalb erhob die SEC nun Anklage gegen VW. Mit dieser Ankündigung erleidet die Aktie den nächsten Tiefschlag. VW verspricht Widerstand zu zeigen.

Verstöße gegen Wertpapiergesetze

Seit 2015 kämpft Volkswagen mit den Problemen manipulierter Software bei Abgasmessungen. Einige Milliarden sind bereits an die US-Justiz geflossen. Doch Ruhe kehrt deshalb nicht ein. Die US-Börsenaufsicht SEC hat Klage eingereicht. Angeblich liegen Verstöße gegen US-amerikanische Wertpapiergesetze vor. Damit wird der Fall mit den verfälschten Abgastests erneut aufgerollt.

Konkret geht es darum, dass Tochterfirmen bei der Ausgabe von Anleihen und anderen besicherten Wertpapieren die Informationsvorschriften nicht eingehalten haben.

Aus Wolfsburg folgt prompt die Antwort. VW wolle mit „Nachdruck“ gegen diese Behauptung vorgehen. „Volkswagen hat bereits vor über zwei Jahren milliardenschwere Vergleichsabkommen mit dem US-Justizministerium, fast allen US-Bundesstaaten sowie beinahe 600.000 Verbrauchern in den USA geschlossen“, erklärte ein VW-Sprecher. Die jetzige Klage würde „erhebliche juristische und inhaltliche Mängel“ aufweisen, heißt es weiter.

Bislang zahlte Volkswagen schon über 23 Milliarden Dollar als Ausgleich für die gefälschten Abgaswerte. Ein Schuldeingeständnis inklusive, weil man gegen US-Gesetze verstieß.

Klagewelle nimmt einfach kein Ende

Nicht nur in den USA, auch in Europa wird VW mit diversen Klagen überrollt. Einerseits fordern Autokäufer Schadensersatz, andererseits fühlen sich ebenso Anleger betrogen. In Braunschweig liegt ein Kapitalanlegermusterverfahren von Aktionären vor. Volkswagen erklärte zuletzt, dass weltweit ein finanzielles Risiko von etwa 9,6 Milliarden Euro besteht.

Volkswagen bleibt bis dato dabei, gegen keine Informationspflichten verstoßen zu haben. Bei einigen US-Investoren erreichte der Autobauer bereits einen Vergleich. Durch den Geschäftsbericht am Dienstag, kam bereits die Einleitung des formellen Ermittlungsverfahrens zu Tage. Bereits 2017 erklärte die US-Börsenaufsicht, dass sie die Umstände um Anleihen und vermögensbesicherten Wertpapieren prüfen lassen werde.