Dass der US-amerikanische Arbeitsmarkt durch die Corona-Krise schwer leidet, daran zweifelt niemand. Doch über die tatsächlichen Zahlen von Arbeitslosen lässt sich durchaus diskutieren. Die zuständige Behörde hatte bereits für die vergangenen Monate Korrekturen veröffentlicht. Aus diesen geht hervor, dass es deutlich mehr Jobsuchende gab als angenommen. Doch selbst diese Zahlen könnten noch untertrieben sein.

Vom Wirtschafts-Boom in Rezession?

Im Februar sah alles noch sehr gut aus. Elf Jahre in Folge konnte die USA ihr Wirtschaftswachstum steigern. US-Präsident Donald Trump hält sich seit seinem Amtsantritt hauptverantwortlich dafür. Dann kam Covid-19 und schlug ab März mit voller Härte zu. Von Woche zu Woche stiegen die Arbeitslosenzahlen um einige Millionen an. Im April erreicht sie mit 14,7% ihren derzeitigen Höchststand. Den Monat darauf fiel der Wert wieder etwas.

Trotzdem blieb es dabei, dass sich Millionen US-Bürger arbeitslos meldeten. Knapp vier Monate am Stück, während die Unternehmen große finanzielle Hilfen erhalten. Doch nicht nur die produzierende Industrie ist von der Krisenstimmung betroffen.

Kaum ein anderes Land konsumiert so viel wie die USA. Rund 70 Prozent der Umsätze, also gut zwei Drittel der Wirtschaft, sind damit verbunden. Allerdings erweist sich die soziale Absicherung nicht so solide wie in Europa. Wer seine Arbeit verliert, hat häufig schwerer mit dessen Folgen zu kämpfen.

Das Problem der Kurzarbeit

Hinzu kommen Millionen von Angestellten, welche zur Kurzarbeit gezwungen werden. Damit gehen Gehaltskürzungen einher. Wer pro Stunde bezahlt wird, darf nun weniger arbeiten und erhält unterm Strich einen geringfügigeren Lohn. Laut Moody Analytics betrifft dies bis zu 20 Millionen Menschen.

Allein bei Tesla ergaben sich bis Ende Juni Streichungen von bis zu 30 Prozent beim Lohn. Somit kämpft die USA nicht nur mit steigender Arbeitslosigkeit. Wer seinen Job behalten darf, verdient oftmals deutlich weniger. Der negative Einfluss auf das Konsumverhalten der US-Bürger zieht weite Kreise. Viele Ökonomen und Analysten sind deshalb der Meinung, dass sich die USA bereits in einer tiefen Rezession befindet.

Unterdessen wütet das Corona-Virus in den Vereinigten Staaten weiterhin besonders schlimm. Weshalb die gewünschte Erholung in weite Ferne rückt.