Für seine weitreichenden Strafzölle erntet US-Präsident Donald Trump nicht nur Lob und Anerkennung. Kritik lässt er zwar an sich abprallen, aber zu viel Widerstand sollte auch der Mann im weißen Haus nicht ignorieren. Nun reiht sich Robert Kaplan, einer der US-Währungshüter, auf der kritischen Seite ein. Er warnt vor den negativen Folgen dieser Wirtschaftspolitik.

Fed muss vorerst nicht reagieren

Aktuelle Reaktionen betrachtet Kaplan, Präsident der Fed von Dellas, mit Sorge. Für eine Reaktion sei es noch zu früh. Doch halten die Streitigkeiten zwischen den USA, China und Europa an, bestünde bald Handlungsbedarf.

„Es gehört auch zu meinem Job, relevante Themen auf den Tisch zu legen, die das Wachstum in den USA beeinflussen, auch wenn sie nicht zum Aufgabenbereich der Fed gehören“, so Kaplan. Dabei muss er nicht mit der Meinung seiner Regierung konform gehen. Es gehört zu seinen Aufgaben, die Öffentlichkeit über mögliche Gefahren für die Wirtschaft in Kenntnis zu setzen.

Als nicht stimmberechtigtes Mitglied im zentralen Offenmarktausschuss der US-Notenbank Fed, kann er derzeit nur indirekt Einfluss auf die Geldpolitik nehmen. Kaplan ist bekannt für seine kritischen Vorträge. Die Steuersenkung empfand er als zu kurzfristig gedacht. Einwanderungen betrachte er als „Chance für die US-Wirtschaft“ und mahnte die wachsende Staatverschuldung an.

USA und China lassen nicht locker

Immer schärfer wird der Ton zwischen den USA und China. Trump will weitere Sonderzölle für chinesische Waren festlegen. Im Wert von 200 Milliarden Dollar. Europa muss ebenfalls schon einige Produkte mit Strafzöllen in die USA exportieren. Aus Peking heißt es, dass Trump bewusst einen Handelskrieg provoziert. Je höher die Handelshürden, desto schlechter steht es um die weltweite Konjunktur, so die Sorge vieler Ökonomen.

Die USA wird durch ihren starken Konsum gestützt. Viele Produkte aus China zählen zu den alltäglichen Gütern. Werden diese verteuert, überlegt es sich der Käufer zweimal, wo er sein Geld ausgibt. Deshalb befürchten manche US-Marktbeobachter, dass der Konsum nachhaltig zurückgehen könnte.