Mit der Steuerreform hat Donald Trump den US-Unternehmen hohe Gewinne beschert. Dank der Rückstellung ergibt sich ein grandios einmaliger Effekt. Allerdings bedeutet ein größerer Überschuss auch, dass zukünftige Bilanzen sich daran messen werden. Was zu einer Verzerrung in den Berichten führt. Auch die Investorenlegende Warren Buffet ist davon nicht angetan. Im neuesten Brief informiert er die Aktionäre über seine Sichtweise.

Berkshire Hathaway erzielt $45 Mrd. Gewinn

Beinahe doppelt so viel Profit wie im vergangenen Jahr. Warren Buffet sollte sich darüber freuen, doch er ist nicht zufrieden damit. Der 87-Jährige Großanleger erkennt zwar den realen Wertzuwachs, aber dieser beruht nicht auf einer Leistung seiner Mitarbeiter und ihm. Für den Hauptanteil des Löwengewinns sei nämlich die Steuerreform von Donald Trump verantwortlich.

Würde Berkshire Hathaway seine Beteiligungen im großen Stil verkaufen, müsste eine deutlich niedrigere Unternehmenssteuer geleistet werden. Dank der finanziellen Entlastung stieg die Unternehmensgruppe um 29 Milliarden Dollar im Wert. Wobei die tatsächlichen Gewinne aus den Beteiligungen schrumpften. Im Kerngeschäft, den Versicherungen, musste der Konzern sogar einen Verlust anmelden. Sein erster seit 14 Jahren.

Amerikanischen Firmen geht es weiterhin gut

Buffet behält seinen optimistischen Ausblick auf die Zukunft der amerikanischen Unternehmen. Doch sein Brief an die Aktionäre wird mit nur 16 Seiten als „zurückhaltend“ eingestuft. Manche unterstellen ihm sogar etwas Frust, wenn sie seine Zeilen lesen.

Hinzu kommt, dass Buffet ein eingefleischter Gegner von Trump ist. Ausgerechnet dieser Mann bescherte ihm nun einen Riesengewinn. Doch eben nur kurzfristig und die Steuerpläne insgesamt gefallen der Investorenlegende gar nicht. Oben drauf verfügt seine Firma nun über so viele Barreserven für die er noch keine Verwendung hat.

Stolze 116 Milliarden Dollar liegen bar und bar-ähnlich in griffbereiten Anlagen vor. So viel wollte Buffet vermutlich nie „herum liegen“ haben. Denn er vertraut auf sein Gespür für weitere Unternehmensbeteiligungen. Deshalb möchte er nicht alles in Dividenden oder Aktienrückkäufen ausgeben. „Wir werden eine oder mehrere riesige Übernahmen machen müssen“, so sein Ziel.