Es sollte sich nur um einen vorübergehenden Effekt handeln. Doch die Teuerungsrate in den USA bleibt seit Monaten auf einem konstant hohen Niveau. Weit über den zwei Prozent, welche die US-Notenbank Federal Reserve anstrebt. Da keine Abkehr von diesem Trend in Sicht ist, hatten die Währungshüter Ende letzten Jahres mehrere Schritte bei den Leitzinsen angekündigt. Einer davon könnte schon bald geschehen.

US-Inflation auf 40-Jahreshoch

Wie viele Zinsschritte es schlussendlich sein sollen, darüber sind sich die Notenbanker noch nicht einig. Es werden vermutlich drei bis vier Stück sein. Weniger sind unwahrscheinlich, mehr könnten es aber durchaus werden. Einerseits möchte die Fed keine zu starke Anhebung mit einem Mal beschließen, andererseits muss deren Effekt beobachtet werden. Um sich dann ggf. mit noch höheren Leitzinsen der problematischen Situation zu stellen. Neben der ungewissen Anzahl, braucht es zudem einen Zeitplan. Vermutlich wird die Fed schon im März reagieren, damit die Inflation hoffentlich kurzerhand wieder in Richtung der zwei Prozent sinkt.

Parallel dazu verabschiedet sich der Vize Richard Clarida, welcher in unerlaubte Wertpapiergeschäfte verwickelt war. An seine Stelle tritt Lael Brainard, die künftig Stellvertreterin von Jerome Powell sein wird.

Inflation von 7 Prozent beeindruckt Aktienmärkte wenig

Die angekündigten Handlungen wurden von Börsen-Investoren hinreichend erwartet. Sie wissen um die anhaltend hohe Inflation, welche im Dezember stolze sieben Prozent betrug. Lieferengpässe und Konjunkturpakete sowie Sorgen während der Corona-Krise haben diese befeuert.

Der sich gut entwickelnde Arbeitsmarkt und die steigende Konjunktur sind Ergebnisse von umfangreichen Hilfsprogrammen der Fed. Nun werden die geldpolitischen Mittel gestrafft, um die Inflation zu zügeln. Damit geht jedoch die Befürchtung einher, dass der US-Wirtschaftsmotor zu stottern beginnt. Momentan setzt die Fed den Leitzins bei null bis 0,25 Prozent fest.

Bei den US-Indizes machte sich dies nicht bemerkbar. Sie haben die Inflation in einer solchen Höhe erwartet und ebenso die geplanten Zinsschritte eingepreist. Es gilt als gesichert, dass es zu keinem schlagartigen Richtungswechsel der Geldpolitik kommen wird. Sodass zumindest von diesem Einflussfaktor keine zu großen Schwankungen in 2022 ausgehen sollten.