Zwischen den USA und China wird es nie langweilig. Wenngleich sich alle mehr Entspannung und eine endgültige Lösung wünschen. Doch US-Präsident Trump findet immer wieder etwas, das ihm ein Dorn im Auge ist. Außerdem zieht er alle Register, wenn es darum geht, das Reich der Mitte unter Druck zu setzen. Stets mit dem Ziel, dass US-Handelsdefizit zu senken.

Ist das noch ein Handelskonflikt…

… oder ein ausgemachter Handelskrieg? Jüngst hatten die USA neue Strafzölle erhoben. Weil China hier kaum noch Spielraum besitzt, bediente sich Peking anderer Möglichkeiten. So stoppte man fast alle Agrarimporte aus den USA. Nun soll die amerikanische Regierung Lizenzentscheidungen für Huawei bewusst hinauszögern.

So löst sich die Debatte niemals auf. Beide Seiten zeigen sich wenig kompromissbereit. Trifft sich Trump oder einer seiner Vertreter mit jenen aus dem Reich der Mitte, herrscht danach kurz Waffenstillstand. Doch kaum daheim angekommen, geht es weiter.

Trump wirft Währungsmanipulation vor

Nun wird darüber diskutiert, ob China seinen Wechselkurs beeinflusst. Die zuständige Notenbank hat den Wechselkurs abermals über dem Grenzwert von 7 Yuan für einen Dollar festgesetzt. Laut Trump handelt es sich um eine manipulierte Abwertung vom Yuan, um chinesische Waren attraktiver zu machen.

Billige Exporte verschaffen dem Reich der Mitte unfaire Wettbewerbsvorteile. Trump meint: „China hat schon immer Währungsmanipulation eingesetzt, um unsere Firmen und Fabriken zu stehlen, unsere Arbeitsplätze zu schädigen, die Löhne unserer Arbeiter zu drücken und den Preisen unserer Landwirte zu schaden.“ Doch hat er damit auch Recht?

Auf jeden Fall hat Chinas Präsident Xi Jinping verdeutlicht, dass sein Land zu einem Handelskrieg auf breiter Front bereit ist. Die eigene Währung als Druckmittel einzusetzen, beweist dies.

Das chinesische Politbüro nimmt seit über zwei Jahrzehnten Einfluss auf den Yuan. Was soweit kein Geheimnis darstellt, aber von Trump und anderen Kritikern überspitzt wird. 2005 trat China der WTO bei und versprach, weniger Einfluss auf die Geldpolitik seiner Notenbank zu nehmen. Eine Anpassung während der Finanzkrise seit 2008, stabilisierte den Yuan.

Angesichts der starken Schwankungen in den letzten Jahren, gewähren Chinas Notenbanker mehr Spielraum. Bis zu diesem Montag galt die Marke von 7 Yuan (Renminbi) als heilig. Höher sollte die Währung nicht steigen, hieß es bis zuletzt.