Marktbeobachter hatten bereits vermutet, dass die Handelsruhe zwischen den USA und China nicht ewig anhält. Nun droht tatsächlich eine erneute Aufnahme der Strafzölle. US-Präsident Donald Trump stellt neue Forderungen. Sollten diese nicht erfüllt werden, gäbe es neue Abgaben auf bestimmte Warengruppen. Sein US-Handelsbeauftragter unterstützt ihn in diesen Ansichten.

China kommt Verpflichtungen nicht nach

Der zwischenzeitliche Waffenstillstand war von Verhandlungen geprägt. Beide Seiten erhielten gewisse Auflagen, wobei China mehr leisten musste, um dem Willen der USA gerecht zu werden. US-Handelsbeauftragter Robert Lighthizer erklärte gegenüber der Presse nun: „Im Laufe der letzten Woche haben wir eine Aushöhlung der Verpflichtungen Chinas gesehen.“ Ein für ihn inakzeptables Verhalten, auf das Konsequenzen folgen müssten.

Übers Wochenende ging dem eine Nachricht von Donald Trump voraus. Dieser hatte abermals Strafzölle ins Gespräch gebracht. Eine Anhebung von zehn auf 25 Prozent wären fällig, sollte Peking die Lage nicht kurzerhand entschärfen können.

China entsendet ab Donnerstag eine Delegation nach Washington, um dort weitere Gespräche anzustreben. In der Hoffnung, dass auch der Vize-Premier Liu He mit dabei sein wird. Der chinesische Unterhändler gilt als wichtiger Dreh- und Angelpunkt in der Debatte.

Hohes US-Defizit bleibt bestehen

Für Trump geht es weiter darum, dass US-Handelsdefizit zu senken. Trotz aller Bemühungen und Strafzöllen im letzten Jahr, stieg dieses weiter an. China bediene sich unfairer Handelspraktiken, lautet der Vorwurf. Auch der Diebstahl von geistigem Eigentum steht im Raum. USA und EU sind sich einig, dass China seine Anforderungen für ausländische Firmen lockern muss. Der nicht gleichberechtigte Marktzugang wird schon länger bemängelt.

Für den US-Präsidenten sei es wichtig strukturelle Änderungen mit nachhaltiger Wirkung zu schaffen. Laut Lighthizer wäre man davon aber noch weiter entfernt. Einige aus der vergangenen Woche getroffenen Vereinbarungen, hielt China nicht ein. Stattdessen habe Peking selbst neue Rahmenbedingungen geliefert, welche Trump erzürnten.