Bevor Covid-19 über die Welt hereinfiel, bestimmte der Handelsstreit zwischen den USA und China das Börsengeschehen. Eine erste Teileinigung fand statt, doch die Fortsetzung der Verhandlungsgespräche fand zunächst nicht statt. Jetzt, inmitten der abflauenden Corona-Krise, will Washington am Abschluss arbeiten. Doch noch gibt es sehr viel zu klären.

Peking zeigt sich offen zur Umsetzung

So soll es ein Telefonat zwischen dem chinesischen Handelsministerium und Washington gegeben haben. Daran waren wohl US-Handelsbeauftragte Robert Lighthizer und Finanzminister Steven Mnuchin sowie Chinas Vize-Regierungschef Liu He beteiligt. Es ging um das Abstimmen der weiteren Themengebiete, die es noch zu klären gibt.

Über all dem liegt ein großer Schatten namens Corona. US-Präsident Donald Trump prangerte das Reich der Mitte für den Umgang mit der Pandemie an. Er nutzt das Virus als Druckmittel, um China zu mehr Eingeständnissen zu bewegen.

Im Januar hatten sich die beiden Großnationen auf ein Ende des Handelskonflikts geeinigt. Zumindest in der Theorie, weil es in der Praxis noch viel zu klären gibt. Trumpf bemängelt weiterhin das große Handelsdefizit. Dieses dürfte sich durch Covid-19 zeitweise verbessert haben. Doch der US-Präsident möchte eine dauerhafte Lösung finden. Fernab von Strafzöllen. Dies würde nur dann gelingen, wenn China weniger in die USA exportiert oder mehr Produkte von dort importiert.

Angespannte Handelsbeziehung

Noch gilt es eindeutig zu klären, ob das Virus aus China stammt und wie es zu dessen rasanter Verbreitung kam. Dadurch wurde die Handelsbeziehung keinesfalls verbessert.

China könnte nun mehr als die bislang vereinbarten Zugeständnisse machen. Diese sehen vor, dass die Volksrepublik in den nächsten zwei Jahren US-Güter in Höhe von 200 Milliarden Dollar importiert.

Für Trump steht fest, dass China hätte besser reagieren müssen. Covid-19 habe den USA massiv geschadet und dafür sucht er einen Sündenbock. Zeitweise stellte er sogar Entschädigungszahlungen in den Raum. In dieser Woche verglich er das Virus mit den Terroranschlägen vom 11. September 2001. Corona habe schlimmere Auswirkungen erzeugt.