Die US-Bürger hatten sich schon an die Vertröstungen der Zentralbank Federal Reserve (Fed) gewöhnt. Am meisten haben die Immobilienhändler von dem ewigen Zinstief profitiert, doch damit soll nun Schluss sein. Die nächste Anhebung des Leitzinses verschlechtert die Situation für private Bauherren und Immobilienmakler, während das klassische Ansparen wieder mehr Attraktivität gewinnt. Ein Mann sitzt dabei an vorderster Front. Donald Trump.

Der Zinseszins kehrt zurück

Geld anlegen ohne Risiko soll wieder Spaß machen. Der neue US-Präsident Donald Trump wird von den Finanzexperten gefeiert. Von der Fed wird heute die Zinsanhebung erwartet. Ein Ende der Negativzinsen ist in greifbarer Nähe und damit kommt der Zinseszins wieder ans Tageslicht. Nebenbei kommt auch auf europäischem Boden etwas Bewegung in die Sache. Mario Draghi hat sein umstrittenes Programm zum Kauf von Anleihen gekürzt.

Nun heißt es für alle umdenken lernen, was bei Geldgebern und insbesondere Hauskäufern nicht ganz leicht fallen dürfte. Schon jetzt haben die Finanzierer ihre Konditionen in den USA angezogen. Doch noch ist man von einer Situation um die Jahrtausendwende meilenweit entfernt. Kritische Rechnungen ergeben sich für alle jene, die nun oder später eine Finanzierung abschließen wollen. Vorsicht gilt vor allem bei vermeintlich günstigen Anschlussfinanzierungen, deren Zinsen nun nicht mehr vorhersehbar sind!

Platz die Immobilienblase erneut?

Wer ein Haus, Auto oder seine Weltreise finanziert, der baut seinen Traum auf Schulden auf. In den letzten Jahren erschien die Zinslast verschwindend gering und genau damit wurden viele ahnungslose Geldnehmer in die Falle gelockt, welche nun droht zuzuschnappen. Auch in Deutschland haben sich viele Anleger auf diesen Plan verlassen. Bei uns haben vor allem reiche Asiaten, aber auch Londoner eingekauft. Sollten deren Immobilien nicht mehr im Wert steigen, veräußern sie diese und die Blase ist geplatzt.

Dem gegenüber steht aber, dass die Zinswende nachhaltig geschehen muss und selbst dann, werden die Währungshüter die Schritte mit Bedacht wählen. Wir reden hier nicht von wenigen Monaten, sondern einigen Jahren. Doch heute wird die Fed in den USA den Anfang machen. Dann muss sich zeigen, ob die Zinswende nur ein Strohfeuer oder tatsächlich ein lang anhaltendes Kaminfeuer sein kann. Und wie gewohnt, werden sich die Auswirkungen erst mit verzögerter Wirkung in Europa zeigen.