Keine Woche vergeht ohne Neuigkeit im US-Handelsstreit. Dieses Mal nimmt Washington aber nicht China aufs Korn. Stattdessen wird Europa mit möglichen Strafzöllen gedroht. Währenddessen legen die USA und das Reich der Mitte eine neue Verschnaufpause ein.

Streit um Flugzeugsubventionen

Boeing und Airbus gelten als die zwei weltweit größten Flugzeughersteller. Die US-Regierung fand heraus, dass das europäische Unternehmen gewisse Subventionen erhält. Airbus produziert in mehreren EU-Ländern und zählt zu den wichtigsten Arbeitgebern.

Der US-Handelsbeauftragte Robert Lighthizer stellte eine Liste mit EU-Gütern vor, welche die EU mit knapp vier Milliarden Dollar belasten würde. Diese Vergeltungszölle sollen real werden, wenn die illegalen Staatshilfen kein Ende finden. Im Moment belastet die USA einen ihrer wichtigsten Handelspartner bereits mit 21 Milliarden Dollar.

Da US-Präsident Donald Trump gerade zum Rundumschlag ausholt, kocht ein langjähriger Streit wieder auf. Zuvor gab es im April eine Aufstellung von EU-Gütern im Wert von rund 11 Milliarden Dollar. Sie begannen den Streit um staatliche Subventionen, welche dem Flugzeugbauer dienlich sind.

Seitens der Europäischen Union gab es prompt die Antwort. Hier steht aber immer noch ein Schlichtverfahren der WTO aus. Schlimmstenfalls verliert Airbus seine Vergünstigungen. Ansonsten gibt es von den USA entsprechende Maßnahmen.

Keine neuen Strafzölle für China

Präsident Donald Trump und sein chinesischer Amtskollege konnten sich indessen ein wenig einigen. Vorerst will man keine neuen Strafzölle erheben. Die bestehenden Sonderabgaben bleiben jedoch erhalten. „Es gibt keine Reduktion der Zölle, die gegenwärtig von China verlangt werden“, erklärte Trump via Twitter.

Das Tempo spielt dabei eine untergeordnete Rolle. Trump wolle lieber eine „Qualität der Transaktion“ erreichen. So das Fazit vom kurzen Treffen während des Gipfels in Japan. Somit bleibt China vorerst von weiteren 300 Milliarden Dollar verschont, welche Washington mit den anvisierten 25 Prozent generiert hätte.

In der Summe belasten die USA chinesische Waren bereits mit knapp 250 Milliarden Dollar. Dadurch können Importeure ihre Produkte schwerer in Nordamerika absetzen.

Trump erlaubt wieder Huawei-Ausrüstung

Überraschend erreichte uns die Nachricht, dass Donald Trump wieder Telekommunikationsausrüstung von Huawei zulassen möchte. Einige Monate lang stellte er das chinesische Unternehmen unter Spionageverdacht. Viele verbündete Nationen schlossen sich der Blockade an.

In Zukunft soll alles so sein wie früher. „Auf Bitten anderer Hightech-Unternehmen und von Präsident Xi habe ich mich einverstanden erklärt, dem chinesischen Unternehmen Huawei zu erlauben, Produkte von ihnen zu beziehen, die nicht unsere nationale Sicherheit betreffen“, erklärte der US-Präsident.

Dafür muss das Reich der Mitte künftig eine große Menge an Agrarprodukten aus den USA importieren. Dafür reicht Washington demnächst eine Liste in Peking ein.