Eine milliardenschwere Nutzerbasis macht Facebook zum größten sozialen Netzwerk im Internet. Doch damit nicht genug, kaufte sich Mark Zuckerberg in den letzten Jahren noch Instagram sowie Whatsapp hinzu. Dadurch besitzt das Unternehmen eine enorme Reichweite und Marktmacht. Zu viel, wenn es nach der US-Handelsbehörde FTC geht. Sie möchte Facebook am liebsten zerschlagen. Die dazu laufende Klage wurde abgewiesen. Doch die Idee ist damit nicht vom Tisch.
Neue Argumente sollen helfen
In erster Instanz scheiterte die FTC zwar, doch sie will bei ihrer Klage nachbessern. So sollen weitere Argumente vorgelegt werden, damit die Richter ein anderes Urteil fällen. Mit dem Ziel, Facebook aufzuspalten. Denn die US-Handelsbehörde sieht eindeutige Beweise, dass das soziale Netzwerk über ein zu starkes Monopol verfüge. Dadurch käme es zu einem unfairen Wettbewerb. Weshalb die FTC die Trennung von Whatsapp und Instagram verlangt.
Die beiden Plattformen galten zum Zeitpunkt der Übernahme als aufstrebende Konkurrenten. Facebook habe sie mit der Fusion clever ausgeschaltet, heißt es. Innovative Mitbewerber wurden somit geschluckt. Um sich den Konzepten zu bedienen, welche die wachsende mobile Nutzerschaft besser ansprechen. Denn Facebook wollte seine Werbeanzeigen ursprünglich nur an PC-Anwender ausspielen.
Vor wenigen Tagen verstrich die Frist, welche das Gericht der FTC auferlegt hatte, um weitere Argumente zu liefern. Die Handelsbehörde unterstreicht ihr Anliegen nun vor allem mit den aktuellen Nutzerzahlen und der Verweildauer in dem Netzwerk.
So reagiert Facebook
Eine Zerschlagung von Facebook, Whatsapp und Instagram hätte für Anleger schwere Folgen. Jedoch sieht der Konzern die Argumente nur als „bedauerlich“ an. Eine Monopol-Position sei nicht gegeben. Außerdem führt das Unternehmen an: „Unsere Übernahmen von Instagram und Whatsapp wurden vor vielen Jahren überprüft und genehmigt.“
Die Gesetze nun nachträglich anpassen zu wollen, hält Facebook für nicht rechtens. Es geht um sehr viel Geld. Instagram kostete 2012 knapp eine Milliarde US-Dollar. Diese Investition dürfte sich längst eingespielt haben. Dasselbe gilt für den fast 22 Milliarden teuren Zukauf von Whatsapp.