Heute nimmt der G7-Gipfel seine Gespräche auf. Im Vorfeld entsandte US-Präsident Donald Trump einige seiner heißgeliebten Drohungen voraus. Frankreich beschloss kürzlich eine Digitalsteuer für Unternehmen wie Google. Diese würde Trump am liebsten wieder abschaffen. Weil sich die französische Regierung hier nicht erweichen lassen wird, droht er mit Strafzöllen auf deren Wein-Exporte.

Treffen in Biarritz mit unklarem Ausgang

„Ich finde nicht gut, was Frankreich gemacht hat“, erklärte Trump, bevor er mit seine Maschine in Washington abhob. Mit Internetkonzernen steht er gern mal auf Kriegsfuß. Allerdings sind viele US-Unternehmen von Frankreichs Digitalsteuer betroffen. Grund genug, um sie beim G7-Gipfel zu verteidigen. „Wenn sie das machen, werden wir ihren Wein besteuern oder etwas anderes tun“, drohte Trump an.

Weil die Digitalsteuer so kommen wird wie geplant, kündigte der US-Präsident „bedeutende Vergeltungsmaßnahmen“ an. Wie diese aussehen könnten, wissen wir bereits aus dem monatelangen Handelsstreit mit China. Global arbeitende Internetkonzerne sitzen nun mal verstärkt in den Vereinigten Staaten.

Gipfeltreffen bietet viele explosive Themen

Eine erste Einigung wurde heute in den ersten Stunden des Tages erzielt. Die G7-Nationen sagten ihre Unterstützung im von Waldbränden bedrohten Amazonas-Gebiet zu.

Das war wohl eine der leichteren Entscheidungen. Trump und seine Amtskollegen wollen noch deutlich sensiblere Themen besprechen. Nebenbei will er seine bilateralen Gespräche mit Frankreichs Präsidenten Emmanuel Macron fortsetzen.

Alle Augen sind ab heute auf Biarritz gerichtet. Neben den großen Zusammenkünften, will der US-Präsident einige Einzelgespräche führen. Darunter auch mit Bundeskanzlerin Angela Merkel.

An diesem Treffen nehmen Frankreich, Deutschland, Großbritannien, Italien, USA, Kanada und Japan teil. Sie werden noch bis morgen über verschiedene Herausforderungen debattieren.

Trump nimmt sich damit eine kleine Auszeit von seinem Lieblingsthema Nr. 1: Den Handelsstreit mit China. Damit die Stimmung angeheizt bleibt, kündigte er am Freitag weitere Strafabgaben von fünf Prozent für bestimmte Importe an. Vielleicht können ihm die anderen Industrienationen in diesen Tagen etwas ins Gewissen reden.