Mit steigenden Zinsen war zu rechnen. Seitens der Fed wurde dies immer wieder kommuniziert, jedoch ohne konkreten Zeitpunkt. Dreimal hat die US-Notenbank bereits in diesem Jahr ihren Leitzins angehoben. Nun könnte es schneller gehen als gedacht. Anfang noch die Ruhe in Person, verfiel die Wall Street nun doch in Hektik. Was negative Kursausschläge bei den Indizes zur Folge hatte.
Größter Tagesverlust seit knapp zwei Monaten
Was an den US-Börsen geschehen ist, lässt sich mit dieser kurzen Bilanz zusammenfassen. Der gestrige Tagesverlust war so hoch wie seit knapp zwei Monaten nicht mehr. Der Donnerstag prägte sich durch Nervosität und Unsicherheit. Daten der US-Konjunktur berichteten von einer sehr positiven Entwicklung. Fed-Präsident Jerome Powell und einige seiner Kollegen sprachen daraufhin von einer leicht restriktiven Zinspolitik. Womit sie bald ihre neutrale Stellung verlassen könnte. Powell ist zufrieden und sieht weiterhin eine starke wirtschaftliche Zukunft des Landes voraus.
Heute gibt es noch neue Daten vom Arbeitsmarkt. Sollten diese ebenso optimistisch ausfallen, fühlt sich die Fed wohl in einer neuen Zinsanhebung bestärkt. Kurzfristig stützen die positiven Berichte auch die Wall Street. Jedoch nur bis die Zinsen ein gewisses Niveau erreichen. Dann nimmt die Attraktivität der klassischen Geldanlagen zu. Investoren schichten dann gern um. Mit fallenden Aktienkursen als Ergebnis.
Die Reaktionen der US-Börsen
Für den Dow-Jones-Index ging es gleich um 0,7 Prozent nach unten (26.627 Punkte). Der S&P 500 verlor 0,8 Prozent und notierte bei 2.902 Punkten. Am schlimmsten traf es den Nasdaq Composite mit minus 1,8 Prozent (Endstand bei 7.880 Zählern). 625 Wertpapiere legten am gestrigen Handelstag zu, jedoch verloren 2.417 andere. Stillstand herrschte bei diesen Aussichten kaum.
US-Staatsanleihen konnten ein wenig Boden gut machen. Weiterhin sieht sich die USA in einem Umfeld schrumpfender Arbeitslosigkeit. Rentenpapiere rücken mit steigenden Zinsen wieder in den Fokus. Bspw. gibt es nun US-Anleihen mit 3,19 Prozent bei zehnjähriger Laufzeit. Analysten rechnen mit einer weiteren Steigerung bis 3,37 Prozent im vierten Quartal.
Noch sind die angedrohten neuen Strafzölle der USA ausgeblieben. Ob es China nun doch kein zweites Mal trifft? Die Ölpreise gaben leicht nach, Gold konnte seine zwischenzeitlichen Gewinne nicht mitnehmen. Insgesamt scheint in vielen Branchen die Rally als vorerst beendet.