Zehn  Jahre ist es her, da brachen faulen Kredite aus dem US-Immobilienmarkt über uns herein. Daraus entstand der zuletzt bekannte Börsen-Crash. Aktuell befinden sich die Kurse und Indizes auf Rekordniveau. Wenngleich alle eifrig investieren, so bleibt doch der Bärenmarkt im Hinterkopf. Irgendwann muss er sich zeigen. Dafür kommen verschiedene Auslöser in Frage.

Beendet die Zinswende den Börsen-Run?

In den USA werden die Zinsen angehoben. Nur in minimal-invasiven Schritten, jedoch mit einem klaren Ziel. Die Eurozone wird in absehbarer Zeit nachziehen. Ein schleichendes Problem für die Börsen, denn der Nullzins erhöhte die Risikobereitschaft der Anleger. Allerdings ging mit dem Nullzins auch eine billionenschwere Geldschwemme einher. Notenbanken beschlossen Kredite in hohen Volumen zu vergeben. Ein Ende der Anleihekäufe ist zudem auch in Sicht. Weltweit haben sich viele Unternehmen und Privatpersonen an das billige Geld gewöhnt. Was würde wohl geschehen, wenn es das plötzlich nicht mehr gibt?

Eine mögliche Immobilienblase, davor warnte die Bundesbank schon im vergangenen Jahr, besteht bereits. Denn wie viele Häuser und Wohnungen wurden auf Pump gekauft, weil die Zinsen so niedrig waren? Anschlussfinanzierungen dürften deutlich teurer ausfallen. Viele Hauskäufer können diese womöglich nicht mehr bedienen.

Schlussendlich würde mit einem vernünftigen Leitzins auch das Interesse an klassischen Anlageformen (Tagesgeld, Festgeld etc.) erstarken. Investoren dürften dann viel Geld von den Börsen abziehen.

Verschuldungen so weit das Auge reicht

Die Europäische Union ist Meister im Aufspannen von Rettungsschirmen. Allein Griechenland hat bis heute knapp 290 Milliarden Euro an Unterstützung verschlungen. Dort läuft es wieder halbwegs gut, doch die Schuldenlast liegt noch bei rund 180 Prozent der Wirtschaftsleistung. Italien knüpft hier mit 130 Prozent nahtlos an. Was nach dem Brexit in 2019 passiert, weiß auch noch niemand. Seitens der britischen Regierung kommen nur sehr wenige Vorschläge. Sollte irgendein EU-Land zu viele Schulden anhäufen, würden alle anderen mitgezogen.

Von Schulden kann übrigens das Reich der Mitte auch ein Lied singen. Peking hat leider nicht aus den Fehlern der Wall Street und der letzten Finanzkrise gelernt. Die Regierung nimmt starken Einfluss auf die Volkswirtschaft. Billigkredite werden ohne Limits vergeben. Nur um das Wirtschaftswachstum künstlich am Leben zu erhalten. Viele Unternehmen, sogenannte Zombie-Konzerne, existieren nur noch wegen dieser Kredite. Fauler geht es nicht mehr! Sollte China sein Wachstum abrupt verlieren, zöge dies auch westliche Länder hinunter.