Wenn Kuba auf nur zwei Exportschlager setzen müsste, dann sind es Rum und Zigarren. Die Umsätze steigen und das Geschäft mit diesen Konsumwaren läuft rund. Obwohl Kuba nicht mit seinem Nachbarn, den USA, handeln darf. Nun wird aber spekuliert, wie man das Handelsembargo beenden könnte.
Hochwertige Handarbeit „made in Cuba“
Das Geheimnis liegt in dem verführerischen Geschmack von Zigarren und Rum. Zwei Gewerke die fast ausschließlich auf Handarbeit setzen. Tabakblätter werden sortiert und nur die hochwertigsten Zutaten kommen mit viel Geschick in die Zigarrenrolle. Das fertige Produkt erhält eine strenge Nachkontrolle, bevor es verkauft werden darf.
Viel Aufwand, aber es lohnt sich. Liebhaber von Zigarren zahlen bis zu 50 Euro das Stück. Ein sehr lukrativer Markt, den Kuba bestens bedient. Sie heißen Cohiba, Montecristo, Partagás und Romeo y Julieta. Allesamt sehr bekannte Zigarren-Marken. Sie brachten umgerechnet 420 Millionen Euro ein, allein in 2016! Das Unternehmen Altadis stellt den Marktführer dar, weil ihm über 70 Prozent der weltweiten Anteile gehören.
Noch viel mehr ließe sich verdienen, dürfte Kuba wieder mit den USA handeln. 1962 beschloss diese nämlich ein Handelsembargo mit der Insel. Schätzungen zufolge, würde der direkte Nachbar bis zu 50 Millionen Zigarren pro Jahr abnehmen. Vorzugsweise ältere, wohlhabende Männer kaufen Zigarren. Für junge Menschen und Frauen, denkt die kubanische Industrie über eine Veränderung nach. Kürzer und dicker sollen sie sein, um sich schneller rauchen zu lassen.
Rum gehört dazu
Rum und Zigarren gelten in der Kultur Kubas als unzertrennlich. Ebenso wird dieses Image nach außen hin verkauft. Eine Kiste Rum enthält typischer Weise neun Liter. 3,5 Millionen solche Kisten exportiert das staatlich geführte Unternehmen Cuba Ron pro Jahr. Deutschland, Frankreich und Italien nehmen dabei die größten Mengen ab.
“Wenn wir in die USA exportierten dürften, könnten wir zwei Millionen Kisten pro Jahr mehr verkaufen”, meint Firmenchef Juan González Escalona. In den USA gilt Bacardi als Platzhirsch. Doch wie gut die Chancen auf ein Fallenlassen des Handelsembargos stehen, weiß niemand.