Die nächste Zinsanhebung in den USA ist erfolgt. Endlich lockt man das niedrige Zinsniveau aus der Reserve. Für Anleger heißt es nun umdenken, aber nicht nur dort ist der Einfluss der Fed-Entscheidung zu spüren. In China kam es zu nervösen Reaktionen und die Notenbank musste entsprechend reagieren. Sie vergab an die Banken kurzfristig Notkredite, damit diese sich weiter stabil halten können. Im selben Atemzug gibt es aber auch Positives aus China zu berichten: Die Rendite für zehnjährige Staatsanleihen hat sich deutlich verbessert.

Notkredite in Milliardenhöhe

Um die chinesischen Finanzmärkte zu beruhigen, hat die People’s Bank of China (PBoC) schon zwei Tage am Stück Notkredite ausgegeben. Für die Finanzinstitute bedeutet dies eine milliardenschwere Geldspritze. Schon seit Mittwoch wurden die Gerüchte um eine mögliche Zinsanhebung immer konkreter. Das sorgte für Unruhen an vielen Finanzmärkten weltweit. Hunderte Milliarden Yuan wurden von der PBoC ausgestellt, um einen entsprechenden Gegenwind zu säen.

Für die USA haben sich endlich die richtigen Signale ergeben, um den nächsten Zinsschritt wagen zu können. 25 Basispunkte mehr erscheinen nicht viel, doch sie leiten eine wichtige Trendwende ein. Außerdem will man in 2017 weitere Zinserhöhungen anvisieren, so die Informationen. Viele Investoren Chinas hatten schon damit gerechnet und entsprechend reagiert. Es war abzusehen, dass die chinesischen Behörden handeln würden.

Gut für alle jene, welche nach Freitag in Staatsanleihen Chinas investieren. Die Rendite stieg um ein Zehntel an, sodass sie nun bei 3,33 Prozent notiert. Noch größere Sprünge waren bei 30-jährigen Anleihen und jenen zu sehen, welche nur zwei Jahre andauern. Womöglich gibt es hier noch einen Nachschlag.

Börsen-Crash Chinas abgewandt

Viele Analysten und Experten halten die Finanzspritze der PBoC für gerechtfertigt. Die umgerechnet 86,3 Milliarden US-Dollar in zwei Tagen, haben den Finanzsektor beruhigt. Doch noch hat sich der Sturm nicht gelegt. Schon zu Jahresbeginn gab es an Chinas Börsen einen Aktien-Crash. Nun blickt man gespannt auf die Entwicklung der Preisrückgänge, während weltweit die Zinsen wieder ansteigen. Viele fordern deshalb, dass die Geldpolitik Chinas nun strenger werden muss. Im Vergleich zum Dollar, verlor der Yuan schon 7,2 Prozent in knapp zwölf Monaten.