Wir Autofahrer freuen uns in diesen Tagen über die rapide gesunkenen Spritpreise. Die Erzeuger und Länder die davon profitieren wollen, sorgen sich dagegen um ein nachhaltiges Wirtschaften mit dem Rohöl. Zuerst geriet Russland unter Druck, weil der Preis pro Barrel unter dem Niveau lag, um plus-minus null unterm Strich zu haben. Von Gewinnen keine Spur und nun ist auch Venezuela zu dem Schluss gekommen, dass die niedrigen Ölpreis ein Ende finden müssen.

Opec-Konferenz einberufen

Denn Venezuela will nicht tatenlos zusehen, sondern Massnahmen ergreifen wie man den Nachschub drosseln kann, um langfristig ein besseres Preisniveau erreichen zu können. Deshalb wurde eine Opec-Konferenz einberufen, in der sich die Mitgliedsstaaten zu einem gemeinsamen Handeln beraten wollen.
Hohe Preise waren einmal, die Staaten und Ölproduzenten haben die Goldenen Zeiten hinter sich. Die niedrigen Mineralölpreise geben nämlich Anlass zur Sorge. Venezuela sieht den einzigen Ausweg darin, dass Ölangebot zu drosseln. Präsident Nicolas Maduro hat in einer TV-Ankündigung gesagt, dass er sehr bald ein Treffen der Opec-Länder einberufen möchte. Der Marktpreis muss gestützt werden, Details folgen später.

Warum meldet sich ausgerechnet Venezuela beim Ölpreis zu Wort? Weil die Einnahmen sehr entscheidend für die Volkswirtschaft sind, damit die Schulden im Ausland abgebaut werden können. Ausserdem fördert das Land mit den Einnahmen auch soziale Programme. Ein Staat der sich stark auf den Verkauf von Rohöl stützt, leidet immens unter dem 30%igen Wertverlust seit Juni. Das Treffen der Opec-Mitglieder wurde für den 27. November angesetzt und vielleicht kommt es dazu, dass die Fördermenge beschnitten wird. Das war bislang immer das Mittel der Wahl, wenn man den Ölpreis nach oben drücken wollte.

Schwierige Verhandlungen stehen bevor

Wenn an der Preisschraube gedreht wird, dann brechen die Erlöse auch für einige Zeit lang ein, bevor der steigende Preis dann die Differenz ausbalanciert. Einfach so weniger Rohöl fördern kommt deshalb für kein Land in Frage. Die Verhandlungen werden sich schwierig gestalten, da alle Mitgliedsstaaten der Opec am Ende davon profitieren wollen. Da diese aber mittlerweile weniger als die Hälfte der gesamten Rohölproduktion fördern, dürften ihre Entscheidungen auch nicht so massgebend sein, wie sie es sich erhoffen.