Apple plant, mehr Komponenten aus Vietnam zu kaufen und unterstreicht damit den Trend globaler Technologieunternehmen, über China hinauszuschauen. Zur Absicherung ihrer Lieferketten, um Kosten zu senken und neue Märkte zu erschließen.

Von offizieller Stelle bestätigt

Laut einer Erklärung der vietnamesischen Regierung gab CEO Tim Cook dieses Versprechen am Dienstag bei einem Treffen mit dem vietnamesischen Premierminister Pham Minh Chinh in Hanoi ab. Apple habe seit 2019 bereits fast 16 Milliarden US-Dollar für seine Lieferkette im Land ausgegeben, zitierte die Regierung Cook. Und das Unternehmen habe in Vietnam mehr als 200.000 Arbeitsplätze geschaffen, hieß es weiter.

Laut der Erklärung sagte Cook, Apple sei „bereit …, die Kooperations- und Investitionsaktivitäten“ in dem südostasiatischen Land zu verstärken. Sein Besuch unterstreicht die wachsende Bedeutung Vietnams für globale Unternehmen, die nach Alternativen zu China suchen, da die Handelsspannungen zwischen Peking und dem Westen in den letzten Jahren eskaliert sind.

Vietnam sei ein „Hauptnutznießer“ der Bemühungen multinationaler Unternehmen, ihre Produktionszentren zu diversifizieren Eine Strategie, die als „China plus eins“ bekannt ist, erklärte Thuy Anh Nguyen, Strategin bei Dragon Capital – einer lokalen Fondsverwaltungsfirma, die ausschließlich in Firmen aus Vietnam investiert.

Nach Angaben des Ministeriums für Planung und Investitionen hat Vietnam in den ersten beiden Monaten des Jahres mehr als 4,29 Milliarden US-Dollar an ausländischen Direktinvestitionen angezogen. Was einem Anstieg von fast 39 % gegenüber dem gleichen Zeitraum in 2023 entspricht. Der Großteil der Neuinvestitionen floss in den Verarbeitungs- und Fertigungsbereich.

Ein „perfekter Landeplatz“

In den letzten Jahren haben sich schnell wachsende asiatische Volkswirtschaften wie Vietnam und Indien als alternative Standorte für Hersteller herauskristallisiert, da die Beziehungen zwischen Peking und dem Westen ins Wanken geraten sind.

Laut Dan Ives, einem leitenden Aktienanalyst bei Wedbush Securities, ist Vietnam „der perfekte Landeplatz für Technologieunternehmen zur Diversifizierung außerhalb Chinas“, der auf die hohe Zahl ausgebildeter Ingenieure im Land als einen Faktor verwies.

Auch Intel hat den Aufstieg Vietnams zur Kenntnis genommen. Im Jahr 2021 investierte das US-Unternehmen 1,5 Milliarden US-Dollar in einen weitläufigen Campus etwas außerhalb von Ho-Chi-Minh-Stadt, der seiner Aussage nach die größte einzelne Montage- und Testanlage der Welt sein wird.

Vietnam hat noch einen weiteren Vorteil, sagt Nguyen: eine boomende, gebildete und junge Bevölkerung. Das ist ein großer Anziehungspunkt für ausländische Technologieunternehmen, die Arbeitskräfte für ihre Fabriken einstellen und Verbraucher für ihre Produkte finden möchten.