Blackberry hat sich knapp an der Insolvenz vorbei geschoben. Umsätze mit Smartphones erzielen, das wollte nicht so richtig klappen. Es folgte eine Schlankheitskur und nun scheint das Unternehmen aus Kanada wieder auf Kurs zu sein. Dafür sind vor allem zwei Geschäftsbereiche verantwortlich.

„Turnaround-Modus hinter uns gelassen“

Lange Zeit gab es von Blackberry nur wenige Nachrichten und in der Regel nur Negatives. Dabei war der Konzern einmal in aller Munde. Doch mit John Chen als Manager landete man einen Glücksgriff. Er hat die Entwicklung umgedreht, wenngleich es einige „schere Jahre“ bedeutete. Der aus Hongkong stammende Manager Chen verkündete nun auf der Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas: „Wir haben bei Blackberry den Turnaround-Modus hinter uns gelassen.“

Das Gesundschrumpfen hat, wie jedes Mal, leider auch einen bitteren Beigeschmack. Viele Mitarbeiter mussten gehen, um fast bei null zu beginnen. Denn die 20 Prozent Marktanteile aus 2009, die wünscht sich Blackberry heute sehnlichst zurück. Irgendwo hat der kanadische Hersteller die Fahrspur verloren. Während Apple mit seinen iPhones und die Android-Mobilgeräte ihren Siegeszug antraten.

Harte Entscheidung: Keine Smartphones mehr!

John Chen kam vor vier Jahren zu Blackberry und sah sofort das enorme Potential der immer noch bekannten Marke. Jedoch müsste man dafür tiefe Einschnitte und harte Entscheidungen akzeptieren. So beendete er in 2016 die Smartphone-Produktion komplett. Wer heute neue Blackberry-Handys kauft, steckt in Wahrheit die Arbeit vom chinesischen Produzenten TCL drin. Er darf lediglich das Blackberry-Logo verwenden und erhält dafür Geld.

Der neue Fokus liegt bei Blackberry auf Sicherheitslösungen für Firmenkunden. Im Zuge der globalen Vernetzung, bietet man geschützte Kommunikationswege per E-Mail, Textnachrichten und verschlüsselten Gesprächen an. Hierfür kann Blackberry die wichtigen Sicherheitszertifikate vorweisen.

Das interne Betriebssystem Blackberry 10 legte Chen ebenfalls still. Stattdessen können die Unternehmen zentral alle Geräte verwalten, ganz gleich von welchem Hersteller sie stammen.

Ein zweites Geschäftsfeld bereitet Chen in diesen Tagen vor. Zu Sicherheitsdiensten und passender Software, sollen sich autonome Autos gesellen. „Das Auto ist digital geworden. Das ist für uns die perfekte Gelegenheit für ein Comeback“, so Chen.

Dem Tatendrang des Managers schenken die Anleger Glauben. Die Blackberry-Aktie erreichte kürzlich ihr Fünf-Jahres-Hoch.