Der US-Flugzeugbauer Boeing leidet immer noch unter den Problemen der unsicheren 737-Max-Maschinen. Nun ergab sich ein kleiner Lichtblick und der kommt aus Saudi-Arabien. Ein milliardenschweres Rüstungsgeschäft wurde unterzeichnet. Währenddessen plant Rivale Airbus einen groß angelegten Stellenabbau.

Boeing liefert Raketen für Saudi-Arabien

Zwei abgestürzte Maschinen vom Typ 737 Max, gefolgt von mehreren aufgedeckten Problemen. Mit seinen Zivilmaschinen hat Boeing viel Vertrauen verspielt. Aktionäre suchten das Weite, doch nun flimmert ein kleiner Hoffnungsschimmer auf.

Der US-Flugzeughersteller darf eine Reihe von Anti-Schiff- sowie Luftabwehr-Raketen nach Saudi-Arabien liefern. Außerdem gab es einen Auftrag zur Modernisieren bestehender Raketensysteme. Insgesamt geht es dabei um einen Umsatz von über zwei Milliarden Dollar.

Weitere 3,1 Milliarden Dollar streicht Boeing durch verschiedene Aufträge aus Thailand, Brasilien sowie Katar ein. Auch hierbei geht es um Raketen, welche zur Verteidigung gegen angreifende Schiffe gedacht sind.

Airbus streicht bis zu 10.000 Jobs

Beim europäischen Konkurrenten sieht es dagegen düster aus. Das Coronavirus hinterlässt deutliche Spuren. Airbus will die Notbremse ziehen und bis zu 10.000 Mitarbeiter entlassen, heißt es. Zum Monatsende soll es dazu mehr Informationen geben. Airbus will dann die Gewerkschaften in Kenntnis setzen.

Aus der Chefetage von Airbus gab es dazu bereits eine Stellungnahme an die Mitarbeiter. Viele Fluggesellschaften stehen vor dem finanziellen Ruin. An den Kauf neuer Maschinen ist deshalb nicht zu denken. Beim Flugzeugbauer schlug sich dies in einem Minus von 481 Millionen Euro für die ersten drei Monate des Jahres nieder. Im Vorjahr hatte Airbus immerhin noch 40 Millionen an Gewinn realisieren können.

Airbus lässt sich für seine Flugzeuge von einer Reihe an Firmen beliefern. Auch dort ziehen sehr dunkle Wolken auf. Ohne diese Zulieferer könnte die gesamte Luftfahrtbranche kollabieren. Dirk Hoke, Airbus-Vorstand und Präsident des Bundesverbandes der Luft- und Raumfahrtindustrie (BDLI), fordert deshalb Unterstützung ein.

Einerseits mit günstigen Krediten, andererseits mit beschleunigten Verfahren in der Vertragserstellung. Neben dem Zivilflug, könnte man vieles über Aufträge in der Raumfahrt sowie Verteidigung absichern.