Das Coronavirus brach in China aus und setzte die sowieso schon angeschlagene Konjunktur unter enormen Druck. Nun scheint die Pandemie weitestgehend unter Kontrolle zu sein. Es gibt erste Anzeichen dafür, dass sich eine leichte Erholung der Wirtschaftslage einstellt.

Industrieproduktion stieg um 3,9%

Der zurückliegende April war von vielen Hiobsbotschaften geprägt. Im Reich der Mitte konnte jedoch die Industrieproduktion um 3,9% gesteigert werden. Wie das chinesische Statistikamt mitteilte, lag damit der Wert den zweiten Monat in Folge über den Erwartungen.

Allerdings scheint dies vorerst die einzige gute Nachricht zu sein. Der Einzelhandelsumsatz verlor 7,5 Prozent. Immerhin eine leichte Verbesserung zu den minus 15,8 Prozent im März. Je nach Branche, liegen die Ergebnisse mal über oder unter den Erwartungen.

Um die Qualität chinesischer Produkte wurde schon immer viel debattiert. Dennoch wurden sie bislang reichlich eingekauft und somit in alle Welt verschickt. Corona hat dem Image einen herben Schaden versetzt. Die Exporte sind stark eingebrochen und die Wirtschaft wird sich dieses Jahr vermutlich nicht steigern können.

Trump droht China mit harten Maßnahmen

US-Präsident Donald Trump schießt unterdessen scharf gegen China. Er meint, dass die Volksrepublik nicht genug unternommen habe, um das Coronavirus einzudämmen. Womit er schwere Vorwürfe erhebt und zugleich mit Vergeltungsmaßnahmen droht.

So denkt Trump daran, chinesische Firmen aufzufordern, sich an die amerikanischen Gesetze zur Rechnungsstellung zu halten. Außerdem besteht Gefahr für die an der Wall Street gelisteten Unternehmen aus dem Reich der Mitte. Zieht Washington die Daumenschrauben tatsächlich an, könnte dies zu einer Abwanderung an die Londoner und Hongkonger Börsen führen. Mehr als 150 chinesische Unternehmen sollen derzeit an den amerikanischen Börsen notieren.

Wie das dann aussehen könnte, zeigt der Konzern Alibaba. Er ging 2014 an die New Yorker Börse. Doch fünf Jahre später kam es ebenfalls an der Hongkonger Börse zum Einstieg. So ein zweites Standbein dient der Absicherung. Denn in 2019 kam das Gerücht auf, die USA könnte chinesische Aktiengesellschaften per Zwang von der Wall Street nehmen. Was bis dato aber nicht geschah.