Vieles deutet daraufhin, dass sich China und die USA im Handelsstreit weiter annähern. Ausgerechnet jetzt verkündet das Reich der Mitte einen Anstieg im Handelsüberschuss mit Nordamerika. Präsident Trump dürfte davon wenig erfreut sein.
Handelsüberschuss legt um 17,2 Prozent zu
Rückblickend stellt Peking fest, dass der weltweite Handelsüberschuss abnahm. Alle Länder eingeschlossen, ging der Wert um 16,2 Prozent zurück und erzielte somit 351,8 Milliarden Dollar. So ließ es der chinesische Zoll verlauten. So gering war die Bilanz zuletzt in 2013. Auf der anderen Seite importierte China zugleich 15,8 Prozent mehr. Die Exporte gewannen um 9,9 Prozent.
Doch in der Statistik gibt es einen erheblichen Knick. China hat so viel in die USA exportiert wie noch nie. 323,3 Milliarden Dollar betrug der Handelsüberschuss. Somit 17,2 Prozent mehr als im Vorjahr. Dabei wurden 11,3 Prozent mehr nach Amerika geliefert. Im Gegenzug importierte das Reich der Mitte aber lediglich 0,7 Prozent mehr aus den USA.
Präsident Trump erhält damit neuen Zunder für seine hitzige Debatte um die unfaire Behandlung seines Landes. Wenn er erneut darüber argumentiert, wirft er sogleich schlechte Handelspraktiken und den Diebstahl geistigen Eigentums in den Topf. Seit Monaten kocht deshalb ein Handelsstreit hoch, welcher sich zuletzt etwas entspannte. Erstaunlich ist dabei, dass China seinen Überschuss trotz der US-Strafzölle anheben konnte.
China wird 2019 weniger wachsen
Die anhaltenden Debatten sorgen an den Aktien- und Finanzmärkten für Nervosität. Weltweit soll es 2019 zu einem schwächeren Wirtschaftswachstum kommen. Auch China backt kleinere Brötchen und geht von einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 6,0 bis 6,5 Prozent aus. So berichtete es die Agentur Reuters.
Letzte Woche reiste eine US-Delegation nach Peking, um dort die Verhandlungen erneut aufzunehmen. Drei Tage lang unterhielten sich Vertreter beider Regierungen. Die Ergebnisse sind noch unklar. Demnächst will China nach Washington fliegen, um den Handelskonflikt zu lösen.