Volkswagen und Ford wollen eine Allianz eingehen, um einander in den verschiedenen Märkten zu unterstützen. VW würde von mehr Möglichkeiten in den USA profitieren. Dafür müssten die Wolfsburger seinem amerikanischen Partner den europäischen Zugang erleichtern. Mehr Details möchte man auf der Detroiter Automesser preisgeben.

Kooperationsgespräche im Endstadium

Ford und VW haben viele Übereinstimmungen gefunden, heißt es. Erste Berichte mutmaßen, dass es beim Pickup-Modell „Amarok“ zur Zusammenarbeit kommen soll. Dort besitzt Ford definitiv mehr Know How, weil in den USA die kleinen Trucks sehr beliebt sind.

Eine offizielle Bestätigung seitens VW fehlt noch. Doch schon in der nächsten Woche, wenn die Automesse in Detroit beginnt, könnte sich dies ändern. Eine angebliche Rahmenvereinbarung würde sich auf weltweite Beziehungen erstrecken. Einschließlich innovativer Projekte wie Elektromobilität und das autonome Fahren.

Momentan gilt es noch die letzten Einzelheiten zu klären, berichten Medien. Am Ende braucht es noch das Go vom VW-Aufsichtsrat. Am morgigen Freitag soll es geschehen.

Ford will in Europa viele Stellen streichen

Ford arbeitet derzeit an einer umfassenden Sanierung. Mit der Neuorientierung möchte man sich vor allem in Europa besser aufstellen. Eine Überarbeitung des Modellangebots sei geplant. Leider auch der Stellenabbau, um dem Konzern viele Kosten zu ersparen. Mehrere tausend Arbeitsplätze sein davon betroffen, heißt es.

In Europa sind noch knapp 54.000 Mitarbeiter für Ford tätig. Europa darf den Autobauer nicht mehr so viel kosten. Weshalb „Personalüberhänge sowohl im gewerblichen als auch im kaufmännischen Bereich in allen Unternehmensteilen abgebaut“ werden sollen. So kommunizierte es die Konzernleitung an den deutschen Hauptsitz in Köln.

Europachef Steven Armstrong versuchte die richtigen Worte zu finden: „Wir ergreifen wirksame Maßnahmen, um das Europa-Geschäft von Ford neu aufzustellen.“ Im Zweifelsfall würde man auch Werke komplett schließen. Wie bei solchen Größenordnungen üblich, hofft Ford darauf, dass sich Mitarbeiter freiwillig für den Weggang entscheiden. Gespräche mit dem Betriebsrat und der Gewerkschaft sollen bald beginnen.

Armstrong hielt sich mit konkreten Zahlen bedeckt. Im Interview mit Reuters sprach er dann von „tausenden“ Stellen. Jedoch wolle man auf „harte Kündigungen“ verzichten. Die Fertigung eines Automatikgetriebes in Bordeaux werde man einstellen. In Russland kommt es zur Prüfung des Gemeinschaftsunternehmens Sollers. Auch Großbritannien müsste sich auf neue Strukturen einstellen. Dort geht es vor allem um den bevorstehenden Brexit. Im zweiten Quartal soll es zu konkreten Entscheidungen kommen.