Volkswagen geht mit großen Schritten die E-Mobilität an. Das Werk in Zwickau wurde nun für die erste Serienproduktion von Elektroautos vorbereitet. Hier rollen künftig viele Wagen vom Modell ID.3 vom Band. VW plant damit ein erschwingliches Fahrzeug für weniger als 30.000 Euro auf den Markt zu bringen.
Erstes Elektroauto in Großserie
Mit der neuen Woche ist es so weit: Volkswagen lässt seine erste Großserie für Elektroautos anlaufen. Das Werk in Zwickau legt damit den Grundstein für elektrisches Fahren. Den Produktionsstart begleiteten Vorstandschef Herbert Diess sowie Kanzlerin Angela Merkel. Ebenso war Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer anwesend.
Gleich zu Beginn hat sich VW ehrgeizige Ziele gesetzt. Allein in 2020 sollen hier knapp 100.000 Fahrzeuge entstehen. Sie nutzen den Modularen Elektrobaukasten (MEB) von Volkswagen. Dieser ermöglicht, aufgrund vieler identischer Bauteile, eine deutlich schnellere Anpassung, um weitere Module mit dieser Antriebstechnologie fertigen zu können.
Einheitliche Technikstandards erlauben eine schnellere Produktion und senken zugleich die Kosten. Den MEB will VW in den kommenden drei Jahren für 33 weitere Modellanläufe nutzen. Das Werk in Zwickau fungiert somit als „Keimzelle“, erklärte Reinhard de Vries (Geschäftsführer für Technik und Logistik bei VW in Sachsen). Läuft alles nach Plan, wollen die Wolfsburger das Konzept ausweiten. Ende 2020 soll das sächsische Werk nur noch E-Autos ausliefern.
Unterstützung für E-Autos in Deutschland
Für den Umbau gibt Volkswagen knapp eine Milliarde Euro aus. Ein Prestigeprojekt, denn es handelt sich immerhin um die erste E-Auto-Fabrik Deutschlands. Neben dem Umbau der Produktionslinien, müssen auch rund 8.000 Angestellte geschult werden.
Doch ist Deutschland überhaupt auf die E-Mobilität vorbereitet? Während in den Städten die wenigen Ladesäulen stets gut besucht sind, fehlen sie auf dem Land fast komplett. Zunächst kaufen Konsumenten ihr E-Auto für viel Geld, nur um dann Gefahr zu laufen, nirgendwo rechtzeitig auftanken zu können.
Die Regierung will deshalb Autohersteller und Tankstellen verpflichten, mehr Ladestationen zu integrieren. Im Gegenzug soll es höhere Zuschüsse für den Kauf von Elektroautos geben.
Der Anfang scheint gemacht. Doch bis E-Autos völlig problemlos im Alltag genutzt werden können, braucht es noch Zeit. Immerhin sollen in 2030 schon zehn Millionen davon auf deutschen Straßen fahren. Aktuell sind es nur 220.000.